Wenn wir an das Gesetz der Resonanz denken, dann kommt alles, was wir positiv ins Universum aussenden, wieder positiv zu uns zurück. Wenn Sie genau dieses Universum zeichnen müssten, wie würde es aussehen? Die Kinder der Nachmittagsbetreuung in Empersdorf können sich dies sehr gut vorstellen, eine solche Übung ist auch ein Teil von Mentaltraining. Eva Klampfer baut dieses seit einiger Zeit in die Betreuungszeit mit ein und verbindet es mit pädagogischem Wissen. Wir haben uns mit ihr zum Interview getroffen.
Wie kam es dazu, dass du dich als Mentaltrainerin ausbilden hast lassen?
Eva: Ausschlaggebend für mich war die Tatsache, dass ich mich gerne mit einer Vielzahl an Projekten mit den Kindern beschäftige. Ich achte darauf, dass diese in den Bildungsrahmenplan passen und die schulische Nachmittagsbetreuung sinnvoll ergänzen. Mentaltraining war mir durch den Sport bereits ein Begriff und passte vom Inhalt am besten als Erweiterung in den pädagogischen Alltag.
Was kann Mentaltraining konkret beitragen?
Eva: In unserer hektischen Gesellschaft kämpfen viele mit Stress, Müdigkeit und Unruhe. Oft wissen wir nicht, wie wir richtig mit unserem Körper und Geist umgehen sollen. Auch Kinder sind von den vielen Anforderungen des Alltags betroffen. Mentaltraining hat sich als wirksame Unterstützung erwiesen. Seit wir es in unsere Betreuung integriert haben, sind deutliche Resultate erkennbar, was mich wirklich freut.
Wie haben die Kinder diese ergänzenden Inhalte aufgenommen?
Eva: Besonders beeindruckt hat mich, wie selbst die jüngsten Schüler*innen die Übungen meistern. Nehmen wir zum Beispiel die achtsame Atembeobachtung: Kinder bemerken schnell, auf welche Art und Weise der Atem in den Bauch fließt und sind aufmerksam für Vorgänge, wie etwa, dass der Brustkorb sich beim Atmen weitet. Wir betrachten auch, wie die Körperhaltung unsere Gefühle beeinflusst. Schon junge Kinder verstehen und zeigen, wie sich ihre Stimmung ändert, je nachdem, ob sie gebeugt stehen oder aufrecht. Zusammen mit meiner Kollegin Simona entwickeln und führen wir Projekte durch, die Themen wie Selbstliebe, Entspannungsübungen, Kinderfitness oder Meditationen umfassen. Ich sehe mit Begeisterung, wie die Kinder das Angebot annehmen und lerne ebenfalls viel von den Kindern, besonders durch ihre unterschiedlichen Perspektiven und
Was sagen die Eltern zu diesem Angebot?
Eva: Um die Eltern einzubinden, informieren wir sie durch einen Elternbrief detailliert über den Jahresplan, einschließlich der Projekte und Themen des neuen Betreuungsjahres. Die Eltern werden gleich zu Beginn eingebunden, in dem wir sie bitten, einen „Ermutigungsbrief“ an ihr Kind zu schreiben. Dieser kann, sofern sich das Kind damit einverstanden fühlt, vor der Gruppe vorgelesen werden, was die gegenseitige Wertschätzung und das Kennenlernen innerhalb der Gruppe fördert. Zusätzlich erhalten die Kinder ein Heft mit einem Bild, das Edelsteine darstellt. Jeder Edelstein symbolisiert eine soziale Kompetenz, die in der Gruppe wichtig ist. Sobald ein Kind alle geforderten Kompetenzen erfolgreich erlernt hat, wird es mit einer Urkunde geehrt. Das erzeugt natürlich großen Stolz.
Im Leben sollte es immer eine Balance geben und man sollte vieles mit Humor sehen, damit kommt man in eine Leichtigkeit zurück.
Was sind andere Mentaltrainingsinhalte die ihr einbaut?
Eva: Ein ganz wichtiger Baustein ist auch die Kommunikation. Wir legen großen Wert darauf, den Kindern zuzuhören und sie mit offenenFragen wie „Wie geht es dir?“, „Was hat dir daran besonders gefallen?“ oder „Wie fühlst du dich gerade?“ zur Reflexion und zum Ausdruck ihrer Emotionen anzuregen. Diese offene, wertschätzende Kommunikation ermöglicht es den Kindern, über ihre Gefühle ohne Wertung zu sprechen. Darüber hinaus fördern wir gewaltfreie Kommunikation und Konfliktlösungsfähigkeiten, mit einem besonderen Fokus auf positive Selbstbestärkung.
Bei der 'Gefühlsdusche' erhalten die Kinder jeweils eine Sonne auf einem Zettel, auf den die anderen Kinder positive Eigenschaften oder Erlebnisse schreiben. Diese Übung motiviert die Kinder stark und fällt ihnen in der Regel leicht. Eine besondere Herausforderung stellt jedoch der nächste Schritt dar: Sie sollen den Zettel um eigene positive Aspekte über sich selbst ergänzen. Hierbei stellen wir oft fest, dass es für die Kinder schwieriger ist, sich selbst zu loben. Genau hier liegt jedoch unser Hauptaugenmerk. Indem wir den Selbstwert und die Selbstliebe der Kinder stärken, erleichtern wir ihnen nicht nur die zwischenmenschliche Kommunikation, sondern auch, Herausforderungen gelassener zu begegnen. Selbstsicherheit bildet den Grundstein dieses Prozesses und ist entscheidend dafür, dass Kinder in anderen Lebensbereichen erfolgreicher und zufriedener werden.
Ein weiteres zentrales Element ist unsere 'Komplimente-Tafel', die das ganze Jahr über in unserer Einrichtung hängt. Kinder können dort ein Kompliment 'pflücken' und an ein anderes Kind verschenken, was wiederrum die Selbstsicherheit stärkt.
Wie kann man Mentaltrainingseinbauen, wenn Kinder gestresst sind?
Eva: Um den Übergang von der Schule zur Nachmittagsbetreuung zu erleichtern, schaffen wir eine Ruhephase beim Mittagessen. Die Suppe wird in Stille genossen, was den Kindern hilft, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und achtsam zu essen. Diese Momente der Ruhe ermöglichen es ihnen, vollständig im Hier und Jetzt anzukommen. Ab dem Hauptgang ist dann wieder Zeit für Gespräche.
Bei besonderer Unruhe der Kinder setzen wir verstärkt auf Bewegung, idealerweise im Freien, sowie auf Meditation, positive Affirmationen, Atemübungen und Fantasiereisen. Unser speziell eingerichteter Ruhebereich mit Sternenhimmel lädt zum Rückzug und zur Entspannung ein. Fantasiereisen nutzen wir gezielt, um auch Sinneserlebnisse zu schaffen und das Vorstellungsvermögen der Kinder zu stärken, indem wir sie etwa fragen, wie das Gras riecht oder wie der Boden sich anfühlt.
Es ist uns wichtig, dass sich Anspannung und Entspannung ausgleichen. In Momenten akuter Anspannung können selbst einfache Handlungen, wie Summen oder das Ändern der Tonhöhe beim Sprechen, spürbar die Stimmung heben. Diese Alltagsstrategien können in Momenten von empfundenem „Stress“ hilfreich sein.
Was ist dir noch wichtig?
Eva: Im Leben sollte es immer eine Balance geben und man sollte vieles mit Humor sehen, damit kommt man in eine Leichtigkeit zurück. Es ist mir ein Anliegen, dass die Kinder gestärkt und unterstützt durchs Leben gehen. Wenn sie sich später im Leben an nur eine Lektion erinnern, die sie in meiner Nachmittagsbetreuung gelernt haben, und diese für sie hilfreich ist, dann habe ich meinen Beitrag erfolgreich geleistet.
Positive Affirmationen für Kinder
Positive Affirmationen können Kindern helfen, Selbstvertrauen aufzubauen und ein positives Selbstbild zu entwickeln. Sie können die Affirmationen lesen oder in ein Bild einbauen. Eltern können diese „Botschaften“ auch auf einen Zettel in das Federpenal des Kindes geben, als bestärkende Überraschung.
Die Glücksstein Medidation
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