Meditation und Achtsamkeit zielen darauf ab, uns in das Hier und Jetzt einzubringen, indem sie uns ermutigen, von der ständigen Gedankenwanderung durch Vergangenheit und Zukunft Abstand zu nehmen. Im Zentrum steht das bewusste Erleben des gegenwärtigen Augenblicks mit all unseren Sinnen – eine Erfahrung, die wir ganz ohne Bewertung annehmen sollen. Indem wir dem Jetzt unsere vollständige Aufmerksamkeit schenken, bieten wir negativen Gedankenmustern und wiederkehrenden Sorgen weniger Raum und schwächen die Macht von Ängsten ab, die aus vergangenen oder bevorstehenden Ereignissen herrühren. Durch regelmäßige Praxis können Meditation und Achtsamkeit unsere Fähigkeit, im Moment präsent zu sein, vertiefen, was wiederum Stress abbaut und unser allgemeines Wohlbefinden steigert. Dies fördert nicht nur ein intensiveres Glücksempfinden und größere Zufriedenheit, sondern stärkt auch unsere Resilienz im Umgang mit Herausforderungen.
Achtsamkeit, ein Begriff mit vielfältigen Bedeutungen, wird im psychiatrischen Kontext häufig durch die Definition des renommierten Meditationslehrers Jon Kabat-Zinn geprägt. Er versteht unter Achtsamkeit eine aus dem Buddhismus stammende Praxis, die darauf abzielt, in Harmonie mit sich selbst und der Umwelt zu leben und jeden Moment in seiner Ganzheit zu schätzen. Charakteristisch für Achtsamkeit ist ihre Absichtlichkeit; sie fordert uns auf, unsere Aufmerksamkeit immer wieder bewusst auf den gegenwärtigen Moment zu lenken und uns nicht von Gedanken oder Tagträumereien ablenken zu lassen. Diese beständige, absichtsvolle Neuausrichtung der Aufmerksamkeit ist essenziell für die Praxis. Ein weiteres zentrales Merkmal von Achtsamkeit ist die nichtwertende Haltung. Damit ist gemeint, dass das Erlebte nicht beurteilt oder in Kategorien eingeordnet wird. In der Achtsamkeitspraxis geht es darum, uns unserer automatischen Bewertungen bewusst zu werden, sie zu erkennen, zu benennen und dann bewusst einen Schritt zurückzutreten. Dieser Rückzug aus dem Bewertungsprozess hilft, den Fokus erneut auf das reine Wahrnehmen der Gegenwart zu richten. Neben der Nichtbewertung ist Achtsamkeit durch eine akzeptierende Haltung charakterisiert; gegenwärtige Erfahrungen werden nicht nur vorurteilsfrei wahrgenommen, sondern auch angenommen.
Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen die positiven Auswirkungen von Achtsamkeit auf Menschen mit psychischen Erkrankungen. Als eine wirkungsvolle Methode zur Bewältigung belastender psychischer Zustände trägt Achtsamkeit zu innerer Ruhe und Zufriedenheit bei. Sie ermöglicht es, quälende Gedanken und Gefühle als vorübergehend zu erkennen und sie vorbeiziehen zu lassen, ohne die eigene Handlungsfähigkeit zu verlieren. Insbesondere in der Traumatherapie wird der Achtsamkeitspraxis eine wachsende Bedeutung zugeschrieben. Forschungsergebnisse zeigen, dass Achtsamkeit bei traumatisierten Personen zur Verminderung von Vermeidungsverhalten und Stress, zur Linderung von Symptomen der Posttraumatischen Belastungsstörung, zur Reduktion des subjektiven Schmerzempfindens und der Neigung zu Selbstvorwürfen beiträgt. Weiterhin stärken Achtsamkeitstrainings das Gefühl der Selbstwirksamkeit, verbessern das Körperbewusstsein, erhöhen die Konzentrationsfähigkeit und befähigen zur besseren Emotionsregulation – allesamt Schlüsselkompetenzen in der Bewältigung von Traumata.
Achtsamkeit ist eine Ressource, die in jedem von uns steckt und deren Aktivierung uns mit vielen Vorteilen belohnt, denn Achtsamkeit:
Ein einfacher Einstieg in die Achtsamkeitspraxis kann darin bestehen, alltägliche Kleinigkeiten, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, bewusst zu akzeptieren, ohne sie zu bewerten oder darauf zu reagieren. Zur Förderung eines stabileren Gefühls und einer tieferen Verankerung im Hier und Jetzt empfiehlt es sich, den Kontakt des Körpers mit dem Boden oder dem Stuhl bewusst zu spüren und im gegenwärtigen Augenblick wahrzunehmen. Diese Übung stärkt das Gefühl der Präsenz.
Die achtsame Fokussierung auf den Atem und das bewusste Wahrnehmen der Atemzüge können eine unmittelbar beruhigende Wirkung haben. Zum Vertiefen der Konzentration können die Atemzüge zusätzlich gezählt werden. Ebenso bereichernd sind Übungen, die unsere Sinneswahrnehmungen schärfen: sich bewusst zu machen, was wir im Moment sehen, hören, riechen oder fühlen, fördert die Achtsamkeit.
Durch die regelmäßige Einbindung von Achtsamkeitsübungen in unseren Alltag können wir nicht nur ein stärkeres Selbstbewusstsein entwickeln, indem wir unsere Bedürfnisse klarer spüren. Wir werden auch befähigt, uns konstruktiv mit wiederkehrenden, störenden Gedankenmustern auseinanderzusetzen.
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