Wenn Menschen von der Diagnose Demenz betroffen sind, bedeutet dies meist auch für die ihnen nahestehenden Bezugspersonen eine tiefgreifende Erschütterung. Angehörige sehen sich oft mit vielen Fragen, Ängsten und Unsicherheiten konfrontiert, da eine demenzielle Erkrankung individuell und vielfältig ist. Aus diesem Grund gibt es keine universellen Lösungen, sondern lediglich Anregungen und Hilfestellungen, die zu einem besseren Umgang beitragen können.
Demenz bedeutet den schrittweisen Verlust emotionaler, sozialer und geistiger Fähigkeiten. Diese Veränderungen bei demenziellen Erkrankungen beeinflussen auch andere Bereiche des Lebens der Betroffenen. Oft fällt es ihnen schwer, selbstständig Aktivitäten zu initiieren, frühere Hobbys werden vernachlässigt und es ist schwierig, sich zu motivieren. Einige reagieren mit ungewöhnlicher Gereiztheit, Aggressivität oder Ängstlichkeit. Die Pflege von Aussehen und Körper wird vernachlässigt, und es kann zu auffälligem Verhalten in der Öffentlichkeit kommen. Manchmal werden unerklärliche Ereignisse anderen zugeschrieben ("Du hast mich bestohlen.“ oder „Du willst mich vergiften."). Einige Menschen zeigen eine gesteigerte Unruhe, den Wunsch, wegzugehen, oder sie verändern sich in ihrer Persönlichkeit.
Kennzeichnende Demenz-Symptome sind:
An dieser Stelle sei angemerkt: Wichtig ist nicht jedes Anzeichen als dementielle Erkrankung zu werten. Sehr wichtig ist aufgrund von Vermutungen einer dementiellen Erkrankung diese professionell diagnostizieren und abklären zu lassen.
Für den Umgang mit diesen, zum Teil sehr schwierigen, Verhaltensweisen gibt es keine allgemein gültigen Regeln. Es ist ratsam, die Ursachen zu identifizieren und zu versuchen, diese zu beeinflussen. Manchmal liegt dem Verhalten eine Unter- oder Überforderung zugrunde. Auch Hunger, Durst, Schmerzen und Unwohlsein können Auslöser sein, insbesondere wenn diese Bedürfnisse nicht mehr angemessen kommuniziert werden können. Ebenso sollte die Umgebung der Betroffenen mitbedacht werden. Möglicherweise ist es zu laut, zu dunkel oder zu ungewohnt, oder die betroffene Person kann ihre Wahrnehmungen nicht mehr angemessen einordnen. In der Interaktion mit jemandem der*die von Demenz betroffen ist, sollten Angehörige Folgendes beachten:
Von Demenz mitbetroffen zu sein, bringt eine einschneidende Veränderung mit sich. Die Lebensplanung und -führung ändert sich und die meisten pflegenden Angehörigen berichten von eigenen erheblichen psychischen und körperlichen Belastungen.
Setzen Sie sich als Angehörige*r mit der Erkrankung und ihren Auswirkungen auseinander. Innerhalb der Familie sollten Sie über Ihre Erfahrungen, Sorgen und Wünsche sprechen. Dabei ist es wichtig, die Unterschiede in den Perspektiven zu akzeptieren. Besprechen Sie, wer welche Aufgaben übernehmen kann, sei es Besuche, Hilfe im Haushalt, Einkäufe oder Termine zu organisieren. Sorgen sie für möglichst viel Klarheit, um Missverständnisse und Konflikte innerhalb der Familie zu reduzieren. Scheuen Sie sich nicht davor, externe Hilfe anzunehmen. Die Erfahrung zeigt, dass auch dann noch immer genügend Aufgaben für die Familie übrigbleiben.
Kein Mensch verfügt über unerschöpfliche Kraftreserven. Betreuende und pflegende Angehörige stoßen immer wieder an ihre Grenzen. Machen Sie sich keine Vorwürfe, sondern tun Sie aktiv etwas für Ihr eigenes Wohlbefinden. Indem Sie Ihre eigenen Bedürfnisse ernst und wichtig nehmen, tragen Sie viel zur Verbesserung der Betreuungssituation bei. Halten Sie den Kontakt zu Freunden aufrecht und gehen sie weiterhin ihren Hobbies nach. Auch wenn es manchmal schwierig erscheint, setzen Sie klare Grenzen und nehmen Sie sich Zeit, um neue Energie zu tanken. Suchen Sie nach Möglichkeiten, um über Ihre Ängste, Sorgen, Wut und Scham zu sprechen, und verdrängen Sie diese nicht.
Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an SOPHA – Die Sozialpsychiatrische Hilfe im Alter sowie an die psychosozialen Beratungsstellen der Psychosozialen Dienste des Hilfswerk Steiermark.
Auch die Pflegedrehscheiben des Landes Steiermark zu finden unter www.gesundheit.steiermark.at oder bei den jeweiligen Bezirkshauptmannschaften, stehen Ihnen für Informationen zur Verfügung.
Den Alltag mit einem Menschen mit Demenz zu verbringen bedeutet eine Veränderung und Umstellung, die oft mit persönlichen Einbußen und Abstrichen einhergeht. Doch es bietet auch die Möglichkeit, Menschlichkeit und Würde auf eine besondere Weise zu erfahren. Für manche Familien eröffnet sich die Chance, einander neu kennenzulernen und einzigartige, bedeutungsvolle Momente miteinander zu erleben.
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