Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine psychische Erkrankung, die dazu führt, dass Stress schlecht bewältigt oder starke innere Gefühle nicht angemessen reguliert werden können. Inzwischen ist bekannt, dass die betroffenen Regionen im Gehirn anders als bei einem psychisch gesunden Menschen funktionieren.
Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung neigen zu impulsivem Verhalten. Ihre Gefühle und Stimmungen können stark schwanken, was zu extremer innerer Anspannung führen und als äußerst belastend empfunden werden kann. Viele Betroffene verletzen sich selbst, beispielsweise durch Ritzen, um vorübergehende Erleichterung zu empfinden. Einige zeigen auch riskantes Verhalten, wie beispielsweise gefährliche Fahrmanöver, oder erleben unvorhersehbare Wutausbrüche, die sie später oft bereuen. Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung fühlen sich innerlich zerrissen, haben eine veränderte Selbstwahrnehmung und leiden häufig unter starken Ängsten vor dem Alleinsein.
Allen Persönlichkeitsstörungen liegt zugrunde, dass das innere Erleben und die Gefühle der Betroffenen ein bestimmtes Verhalten hervorbringen, das in der sozialen Umgebung als „anders“ wahrgenommen wird. Persönlichkeitsstörungen zeichnen sich beispielsweise durch verstärktes Misstrauen (Paranoide Persönlichkeitsstörung) oder durch extreme Distanziertheit und Einschränkung des emotionalen Ausdrucks (Schizoide Persönlichkeitsstörung) aus.
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung unterscheidet sich von anderen Persönlichkeitsstörungen durch instabile Beziehungen, ausgeprägte Impulsivität und Selbstverletzungen aufgrund innerer Anspannung. Insgesamt gibt es mindestens zehn verschiedene Formen von Persönlichkeitsstörungen, die sich jeweils durch spezifische Merkmale auszeichnen.
Genetische Faktoren spielen bei der Entstehung von Borderline eine Rolle, vor allem tragen aber auch bestimmte Lebenserfahrungen und schädliche Verhaltensmuster zur Entwicklung dieser Erkrankung bei. Gewalterfahrungen, Vernachlässigung und Verlusterlebnisse in der frühen Kindheit können zu konkreten Veränderungen im Gehirn führen, die die Borderline-Persönlichkeitsstörung begünstigen.
Die Diagnose einer Borderline-Persönlichkeitsstörung wird in der Regel von Fachärzt*innen für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin und klinischen Psycholog*innen durchgeführt. Persönlichkeitsstörungen können mit Hilfe von klinisch psychologischer Behandlung und Psychotherapie behandelt werden. Zusätzlich können Medikamente verschrieben werden, um unterschiedliche Begleitsymptome zu lindern. Wichtig zu wissen ist, dass die Therapie nicht abgebrochen werden sollte, auch wenn diese länger dauert. Ein frühestmöglicher Beginn der Behandlung beeinflusst den Erfolg ebenso positiv.
Es ist wichtig, dass Menschen, die an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Mit zunehmendem Bewusstsein und einer offenen, unterstützenden Haltung kann die Gesellschaft ebenso dazu beitragen, das Stigma um Persönlichkeitsstörungen zu reduzieren und den Betroffenen die benötigte Unterstützung zu geben.
Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an die Beratungsstellen der Psychosozialen Dienste des Hilfswerk Steiermark.
In akuten Krisenfällen steht Ihnen das psychiatrische Krisentelefon für die Steiermark 24 Stunden täglich unter der Rufnummer: 0800 449933 zur Verfügung.
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.