Die bipolare Störung ist eine ernsthafte Erkrankung, die das Leben der Betroffenen maßgeblich beeinflussen kann. Es wird vermutet, dass ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren zu Störungen im Gehirnstoffwechsel führt und so die Entwicklung dieser Krankheit begünstigt.
Bei bipolarer Störung gibt es kein einheitliches Krankheitsbild. Die bipolare Störung zeigt sich in zwei Hauptepisoden: Depression und Manie. Die einzelnen Episoden können mehrere Tage bis hin zu mehreren Monaten andauern. Zwischen den Episoden können mehrere Monate aber auch Jahre liegen. In dieser Zeit leben die Personen ohne Beschwerden, das heißt, ihre Stimmung bleibt stabil. Auch die Anzahl der Episoden ist von Person zu Person unterschiedlich. Im Durchschnitt erleiden betroffene Personen insgesamt vier Krankheitsepisoden in den ersten zehn Jahren ihrer Erkrankung.
Die Manie ist gekennzeichnet durch einen geringen Bedarf an Schlaf und Ruhe, gesteigerte Energie, euphorische Stimmung und ein erhöhtes Risikoverhalten. Personen in einer manischen Episode fühlen sich oft euphorisch, kämpferisch und voller Energie, können aber auch gereizt sein. Sie sind äußerst kontaktfreudig, haben ein gesteigertes Selbstwertgefühl und sind sehr aktiv in sozialen und beruflichen Bereichen. Hinzu kommen ein großer Appetit sowie ein übermäßiger Konsum von Alkohol und hohes sexuelles Verlangen. Die innere Getriebenheit wird von der Person selbst als unangenehm wahrgenommen. Die Schlaflosigkeit sowie der Mangel an Ruhe sind für die betroffene Person belastend. Das kann in weiterer Folge zu Konflikten im sozialen Umfeld und mit nahestehenden Menschen führen, was einen zusätzlichen Belastungsfaktor darstellt.
In der depressiven Episode hingegen fühlen sich die Betroffenen energielos, hoffnungslos und antriebslos. Selbst alltägliche Aktivitäten können zur Herausforderung werden, und das Leben erscheint oft sinnlos und aussichtslos. Betroffene haben zusätzlich Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen und wachen nachts oft verschwitzt und ängstlich auf. Diese Phase kann wochenlang anhalten.
Diese starken Schwankungen zwischen Manie und Depression machen die bipolare Störung zu einer herausfordernden Erkrankung für Betroffene und ihre Angehörigen.
Obwohl bipolare Störungen nicht direkt vererbt werden, zeigen Studien, dass eine genetische Veranlagung eine Rolle spielt, da es innerhalb von Familien mehrere Betroffene geben kann. Diese Veranlagung alleine führt jedoch nicht zum Ausbruch einer bipolaren Störung. Viel Stress, belastende Lebensereignisse oder der Missbrauch von Substanzen können zusammen mit genetischen Faktoren zur Entwicklung einer ersten Episode beitragen.
Beim Verdacht einer Bipolaren Störung sollte man eine Fachärztin oder einen Facharzt für eine Abklärung aufsuchen. Die Behandlung umfasst oft eine Kombination aus medikamentöser Therapie mit Stimmungsstabilisatoren und ist immer abhängig vom aktuellen Status der Episode. Betroffene Personen und ihr soziales Umfeld müssen wissen, dass die Behandlung oft lebenslang fortgesetzt werden muss. In einer begleitenden Psychotherapie oder psychosozialen Beratung kann zusätzlich erarbeitet werden, wie Betroffene mit ihrer Erkrankung, ihrem Alltag sowie mit belastenden Ereignissen besser umgehen können.
Bipolare Störungen sind komplex aber es gibt Hilfe und Unterstützung. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, unter Symptomen dieser Störung leidet, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an die Psychosozialen Beratungsstellen der Psychosozialen Dienste des Hilfswerk Steiermark.
In akuten Krisenfällen steht Ihnen das psychiatrische Krisentelefon für die Steiermark 24 Stunden täglich unter der Rufnummer: 0800 449933 zur Verfügung.
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.