Was bedeutet Resilienz? Resilienz ist die Fähigkeit, bei Widrigkeiten und in Krisensituationen „gut“ oder besser „optimal“ reagieren zu können. Diese Fähigkeit ähnelt jener einer Stehaufpuppe. In unserer modernen Welt, die von steigenden Anforderungen und unvorhersehbaren, belastenden Ereignissen geprägt ist, ist es wichtig, unser Wohlbefinden, unsere innere Ausgeglichenheit und unsere Leichtigkeit im Alltag zu erhalten. Resilientes Verhalten wird somit immer mehr zur Notwendigkeit, um sowohl unsere eigenen als auch die Erwartungen anderer erfüllen zu können. Wichtig zu betonen ist, Resilienz bedeutet nicht, dass wir keine Probleme haben oder alles immer positiv bewerten. Im Gegenteil: Ähnlich wie unser Immunsystem entwickeln wir durch erfolgreiche Bewältigung von Herausforderungen die Fähigkeit, auch zukünftige Widrigkeiten besser bewältigen zu können. Das steigert unsere Selbstwirksamkeitserwartung.
Um resilient zu sein, müssen wir uns bewusst machen, wie viel Energie und Kraft wir momentan zur Verfügung haben. Nur wenn wir über aufgeladene Ressourcen verfügen, können wir Leistungen erbringen. Es ist wichtig, eine Balance zwischen Produktivität und Entspannung sowie Ruhe und Regeneration zu finden, um ein Gefühl des Ausbrennens zu vermeiden.
Helmut Heißenberger, Mitarbeiter der Mobilen Sozialpsychiatrischen Betreuung und diplomierter Resilienztrainer, stellt im Folgenden 6 Schritte für ein resilientes Verhalten vor:
Um die Resilienz im Alltag zu stärken, ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse ernstzunehmen. Es ist essenziell, sich selbst wertzuschätzen und sich als guten Freund zu betrachten, um aktiv auf das eigene Wohlbefinden achten zu können. Eine Möglichkeit ist es, bereits vor dem Aufstehen am Morgen mit Bedacht in sich hineinzufühlen und zu spüren, wie viel Energie zur Verfügung steht. Der Tag sollte dann entsprechend ausgerichtet werden. Eine Bauchatmung von 1-2 Minuten kann ebenfalls helfen, um bewusster in den Tag zu starten.
Nicht nur die großen Herausforderungen können den persönlichen Energiehaushalt schwächen. Oft sind es die kleinen, alltäglichen Tätigkeiten, die kraftraubend sind. Hier kann es hilfreich sein, willentliche Unterbrechungen einzuplanen. Dies kann geschehen, in dem man sich selbst Zeiten vorgibt, innerhalb derer die Arbeit für etwa 3 Minuten unterbrochen wird. Man lässt alles stehen und liegen und richtet die eigene Aufmerksamkeit "wertfrei" nach innen, auf bestehende Gedanken und Gefühle sowie Körperempfindungen. In dieser Pause kann man Fragen stellen wie: „Wie geht es mir?“, „Wie viel Energie habe ich zur Verfügung?“, „Verspüre ich ein Gefühl von Durst oder Hunger?“, „Benötige ich eine längere Pause?“ oder ähnliches. Stressige Situationen bewusst zu unterbrechen, kann dazu beitragen, den Alltag entspannter zu gestalten und sich positiv auf die eigene Arbeitsleistung auswirken.
Belastungen entstehen oft durch die Bewertung einer Situation: Resiliente Personen neigen dazu, in Momenten der Unsicherheit einen positiven Ausgang anzunehmen. Dies ist hilfreich, da die Zukunft nicht vorhersehbar ist und es immer die Möglichkeit gibt, dass etwas gut ausgeht. Die Vermeidung einer negativen Sichtweise, kann gleichzeitig stressreduzierend wirken. Resilientes Verhalten sollte jedoch nicht übermäßig unrealistisch positiv sein. Wenn eine negative Entwicklung zu erwarten ist, ist es wichtig, sich darauf vorzubereiten, um nicht überrascht zu werden. Auf diese Weise kann man gezielt eine Strategie erarbeiten und die Größe des Problems reduzieren.
Der Buchtitel "Der resiliente Mensch" von Raphael Kalisch bietet dazu weitere Einblicke.
Gute und förderliche Beziehungen können im Alltag zu Hause oder bei der Arbeit immer eine hilfreiche Stütze sein, insbesondere in schwierigen Zeiten. Wenn man zusammen positive Gespräche führt, Spaß hat und persönliche Geschichten teilt, kann dies zum Gemeinschaftsgefühl beitragen und gleichzeitig entspannend und stärkend wirken. Oft sind es Freundinnen und Freunde oder Kolleginnen und Kollegen, die helfen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen, wenn man im Alltag zu kämpfen hat.
Es kann eine herausfordernde Aufgabe sein, Menschen, Situationen, Dinge und Ereignisse so anzunehmen, wie sie sind. Auch die eigenen Fehler und Leistungsgrenzen zu akzeptieren, kann schwierig sein. Das Akzeptieren einer unveränderbaren Situation und das achtsame Wahrnehmen von Gefühlen sowie das Erlauben von Trauer oder Wut kann jedoch letztendlich zu Resilienz führen. Manchmal kann es hilfreich sein, eine Pause vom Alltag zu machen und bewusst innezuhalten. Es ist wichtig zu akzeptieren, dass es Grenzen gibt, die nicht beeinflusst werden können. Gegen diese anzukämpfen kostet viel Energie. Dennoch ist es nicht immer notwendig oder sinnvoll, alles hinzunehmen. Wo es möglich ist, kann man positiv gestalten oder verändern. Es ist auch wichtig zu erkennen, dass es Grenzen gibt, die das eigene Handeln einschränken, in diesen Momenten ist ein sorgsamer Umgang mit dem persönlichen Energiehaushalt umso entscheidender.
Es gibt viele Ansätze, die dazu beitragen, den Anforderungen des Alltags optimal gerecht zu werden. Man kann Zeiten einplanen, in denen man sich bewusst Entspannung und Erholung gönnt. Das unterstützt dabei, die Balance aufrechtzuerhalten, die Energiereserven aufzuladen und fördert die langfristige Freude an Aktivitäten. Besonders in Phasen starker Belastung ist es umso wichtiger, auf diese Momente der Ruhe und Ausgeglichenheit zu achten und keinesfalls darauf zu verzichten.
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