Kinästhetik

Kinästhetik ist die Bezeichnung für die Erfahrungswissenschaft, die sich mit Bewegungskompetenz als einer der zentralen Grundlagen des menschlichen Lebens auseinandersetzt. Der Begriff „Kinaesthetics“ kann mit „Kunst/Wissenschaft der Bewegungswahrnehmung“ übersetzt werden. Kinaesthetics führt zu einer erhöhten Achtsamkeit in der Wahrnehmung der eigenen Bewegung in allen alltäglichen Aktivitäten.

In der professionellen Pflege angewendet, können Pflegefachkräfte der Mobilen Dienste mit Hilfe des Konzepts der Kinästhetik in ihrer Arbeit im häuslichen Umfeld Bewegungsabläufe anwenden, bei denen die Selbstständigkeit der Klient(inn)en im Alltag gefördert wird und möglichst wenig Körpergewicht von Pflegenden übernommen werden muss. Wir verstehen Pflege als das gemeinsame Finden neuer Möglichkeiten, damit sich der kranke Mensch weitgehend selbst um sein persönliches Wohlfühlen, seine Genesung und seine Gesundheit kümmern kann. Diese Form der Betreuung Menschen wird im Berufsalltag gegenseitig als besonders wertschätzend und gesundheitsfördernd erfahren und empfunden.

„Kinästhetik in der Pflege“ hilft somit Pflegenden und Kund*innen, die tägliche Pflegearbeit gemeinsam mit möglichst wenig Anstrengung, dafür aber gesundheitsfördernd zu gestalten. Gleichzeitig unterstützt Kinästhetik die Entwicklung der professionellen Pflege. Bewegungsempfindung (Kinästhetik) ist keine fest definierte Technik oder Handlungsabfolge, sondern ein Konzept das individuell auf Pflegeperson und Pflegebedürftigen zugeschnitten werden muss. Kinästhetik geschieht durch gemeinsames Empfinden, Bewegung, Berührung sowie anleitende und motivierende Sprache.

• Kinästhetik ist die Lehre von der Bewegungsempfindung: wie werden Bewegungen empfunden und wahrgenommen?
• Durch die Lehre der Bewegungsempfindung (Kinästhetik) werden die Bewegungen und Berührungen von Pflegebedürftigem und Pflegeperson im gemeinsamen Zusammenspiel optimiert.
• Durch antrainierte Bewegungsabläufe der Pflegeperson wird es dem Pflegebedürftigen wieder ermöglicht, selbst gesteuerte Bewegungen auszuführen und seinen Körper neu zu organisieren.
• Bewegungen gemeinsam mit dem Pflegebedürftigen auszuführen, um dessen Bewegungsabläufe wieder zu aktivieren und zu verbessern.
• Dadurch kann der Kraftaufwand von Bewegungen minimiert werden.
• Die vorhandenen Bewegungsressourcen des zu Pflegenden unbedingt zu erhalten und im Bewegungsablauf einzusetzen.