Wer das Thema Pflegereform verfolgt, hat bestimmt schon davon gehört: Community Nursing. Wir geben einen Einblick, was hinter dem Begriff steckt und in welcher Form das Hilfswerk Steiermark mit dem Konzept bereits arbeitet.
Gleich vorab: In der öffentlichen Diskussion rund um das Thema gibt es zu dem Begriff „Community Nursing“ keine einheitliche Definition. Die Idee dahinter ist aber meist dieselbe: Die Community Nurse sollte als Verbindungsglied zwischen Pflegebedürftigen, Angehörigen und unterstützenden, auch präventiven Maßnahmen auftreten. Sie ist also die zentrale Anlaufstelle in Pflegefragen und im Präventionsbereich.
Hauptaufgaben einer Community Nurse umfassen neben pflegerischen Tätigkeiten Beratung, Gesundheitsförderung und Prävention.
Die Aufgaben, die dem Community Nursing zugeordnet werden, sind genau jene Tätigkeiten die in Österreich der Hauskrankenpflege entsprechen:
Im Zusammenhang hört man häufig auch vom Begriff Community Health Nursing. Damit ist die Sicherung und Entwicklung der regionalen Gesamtversorgung im Bereich Gesundheit, Pflege und Soziales gemeint. Im Unterschied zum Community Nursing ist hier als zusätzliche Qualifizierung ein Masterstudium gefordert. Häufig werden die Begriffe synonym verwendet, Community Health Nursing ist aber deutlich umfangreicher.
Die Tätigkeiten einer Community Nurse entsprechen also den Aufgaben der Hauskrankenpflege. Teilweise erfüllt diese auch schon die Anforderungen, teilweise fehlt es hier noch an (finanziellen und personellen) Mitteln um diese umzusetzen. Die genauen Forderungen sind im ausführlichen Bericht des Hilfswerk Österreich zu lesen. Zur Veranschaulichung der Ausgangssituation hat das Hilfswerk eine übersichtliche Grafik zusammengestellt, in der Konzept, Chancen und Umsetzungsmöglichkeiten kompakt dargestellt sind.
In der Grafik ist zu sehen, welche Leistungen derzeit bereits vorhanden sind, welche teilweise umgesetzt werden und welche noch komplett fehlen. Im Bereich Community Nursing werden Beratung, Koordination, Prävention und medizinische Pflegeleistungen bereits teilweise umgesetzt. Was derzeit noch fehlt ist eine lokale Ansprechperson für Pflegefragen und eine Umsetzung des Community Health Nursing Konzeptes für GemeindebürgerInnen.
Die Kompetenzen sind aber vorhanden. Wie Elisabeth Anselm, Geschäftsführerin des Hilfswerks, in der Pressekonferenz am Mittwoch, 24.06. sagte: „Wer die mit dem Begriff ‚Community Nursing‘ verknüpften Ziele umsetzen will, muss die bestehende Hauskrankenpflege stärken.“
Das Hilfswerk Steiermark orientiert sich klar an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden. Dem Wunsch nach einer fixen Ansprechperson ist man mit der Bezugspflege bereits nachgegangen. Das Konzept Bezugs-DGKP ähnelt dem der Community Nurse stark.
Welche Aufgaben fallen in den Bereich der Bezugs-DGKP?
Bei den Mobilen Diensten am Stützpunkt Kainbach-Graz etwa, gibt es die Bezugs-DGKP schon seit mehr als 10 Jahren. Einsatzleitung Elisabeth Kapper-Weidinger ist vom Konzept begeistert und hat bisher sehr gute Erfahrungen gemacht.
Fazit ist: Community (Health) Nursing hat Potenzial. Vor allem der Wunsch der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen nach einer lokalen Anlaufstelle und Unterstützung durch EINE bestimmte Person soll damit erfüllt werden. Wie Elisabeth Anselm jedoch deutlich macht, ist Community Nursing nur ein kleiner Teil der Pflegereform. Der dringende Personalbedarf muss zuallererst gedeckt werden. „Denn was nutzen uns die schönsten Detailkonzepte, wenn wir zu wenig qualifizierte Leute haben, die sie in der Praxis umsetzen?“, so Anselm.
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