Bewegung war für unsere Urvorfahren eine Frage des Überlebens. Als Jäger und Sammler legten sie täglich oft bis zu 20 Kilometer zurück, um Nahrung zu finden – durch Steppen, Wälder, Dschungel oder Graslandschaften. Im modernen Alltag hingegen ist Bewegung kaum mehr notwendig. Viele Menschen verbringen ihre Arbeitstage größtenteils sitzend. Die Bewegung findet meist rein mit den Fingern statt. Auch der Zugang zu Nahrung erfordert kaum körperliche Anstrengung, da wir sie bequem im Supermarkt kaufen oder direkt nach Hause geliefert bekommen. Dabei hat sich unser Körper seit der Steinzeit biologisch kaum verändert. Unsere zivilisatorischen Errungenschaften haben jedoch dazu geführt, dass wir ihn weit weniger nutzen, als es seiner natürlichen Anlage entspricht.
Während unsere Vorfahren täglich weite Strecken zurücklegten, bewegen wir uns heute in der Regel deutlich zu wenig – eine Entwicklung, die uns gesundheitlich und gesellschaftlich vor neue Herausforderungen stellt.
In der Antike war Bewegung nicht mehr so entscheidend für das Überleben wie in der Steinzeit. Dennoch spielte körperliche Aktivität weiterhin eine zentrale Rolle, insbesondere durch die Entstehung von organisierten Sportwettbewerben wie Laufdisziplinen, Kampfsportarten und Wagenrennen. Auch in fernen Kulturen, etwa bei den Mayas, wurden Sportarten gepflegt, oft mit religiösem Hintergrund, um die Götter zu ehren. Im Gegensatz zu heute waren diese Wettkämpfe jedoch häufig von strikten und oft lebensgefährlichen Regeln geprägt. Ein Misserfolg im antiken Sport konnte fatale Folgen haben.
Heute feiern wir Sport und Bewegung auf eine andere Weise – als Quelle der Freude, Inspiration und Gemeinschaft. Ob bei den Olympischen Spielen, dem Skifahren oder dem Anfeuern von Mannschaften: Sport fasziniert uns und bringt Menschen zusammen. Diese Begeisterung zeigt, wie tief verwurzelt die Bedeutung von Bewegung in unserer Kultur ist, auch wenn sie im Alltag längst nicht mehr ausreichend praktiziert wird.
Auch heute sehnen wir uns nach ständiger Bewegung, allerdings oft in geistiger statt körperlicher Form. Ruhephasen empfinden wir häufig als unproduktiv, während unser Verstand unaufhörlich aktiv bleibt. Diese geistige Beweglichkeit zeigt sich in unserer Fähigkeit, Denkmuster schnell anzupassen, alternative Lösungen zu finden und Strategien flexibel zu gestalten. Sie hilft uns, auf neue Herausforderungen angemessen zu reagieren und sie erfolgreich zu bewältigen.
Ein eindrucksvolles Beispiel ist die tägliche Arbeit von Pflegekräften. Sie müssen sich ständig auf neue Situationen einstellen, da sich der Zustand von Kundinnen und Kunden oft unerwartet verschlechtert oder sich Therapiepläne kurzfristig ändern. Eine erfahrene Pflegekraft kann schnell Prioritäten setzen und angemessen auf Komplikationen reagieren. Diese Anpassungsfähigkeit ermöglicht eine optimale Versorgung der Kundinnen und Kunden und zeigt, wie entscheidend geistige Beweglichkeit in stressreichen und komplexen Arbeitsumfeldern ist.
Während unsere körperliche Bewegung heute oft zu kurz kommt, zeigt sich, dass wir in unserer geistigen Beweglichkeit Höchstleistungen vollbringen. Doch gerade die Verbindung von körperlicher und geistiger Aktivität bleibt zentral, um die Herausforderungen der modernen Welt zu meistern und ein ausgeglichenes Leben zu führen.
Der zivilisatorische Fortschritt hat in den letzten Jahrhunderten vieles verändert – vor allem unsere Lebenserwartung. Während Menschen im 15. Jahrhundert durchschnittlich nur 35 bis 40 Jahre alt wurden und in der Steinzeit oft schon mit 20 bis 25 Jahren ihr Leben endete, liegt die durchschnittliche Lebenserwartung in der Eurozone heute bei rund 82 Jahren.
Doch was wäre ein langes Leben ohne körperliche und geistige Bewegung? Vor allem geistige Beweglichkeit ermöglicht es uns, neue Erfahrungen zu machen, lebenslang zu lernen und unsere Neugier zu bewahren.
Ein gutes Beispiel ist eine Pensionistin, die eine neue Sprache erlernt oder sich intensiv mit Geschichte beschäftigt. Solche Aktivitäten erhalten nicht nur die geistige Flexibilität, sondern beeinflussen auch die persönliche Einstellung positiv, indem sie Offenheit gegenüber Neuem fördern. Diese Offenheit wiederum macht es leichter, auch körperlich aktiv zu bleiben und neue Formen der Aktivität in den Alltag zu integrieren. So zeigt sich, wie eng geistige und körperliche Bewegung miteinander verbunden sind – sie bilden die Grundlage für ein gesundes, erfülltes Leben im Alter.
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