Lesen – und das schon im frühen Alter – ist bekanntlich sehr förderlich für die Entwicklung Ihres Kindes. Aber welche Kompetenzen erwerben Ihre Kinder, was lernen sie durch das Lesen und wie schafft man es, das Interesse für Bücher schon im Kleinkindalter zu fördern?
Im Alter von 0 - 6 Jahren befinden sich Kinder in der sensiblen Phase der intuitiven Sprachentwicklung. Schon ein paar Wochen vor der Geburt geht mit der Entwicklung des Gehörs auch der Spracherwerb einher. Das ungeborene Kind erkennt bereits die Stimmen seiner Eltern und einfache Melodien wieder.
Vor der Geburt kommt also das Hören, mit ungefähr ein- bis anderthalb Jahren das Sprechen, dann lernen sie das Lesen und schlussendlich auch das Schreiben. Deshalb ist es nie zu früh, um damit zu beginnen, einem Kind vorzulesen und es mit Büchern vertraut zu machen.
Gerade im Alter von 3 - 6 Jahren wird der Bezug der Kinder zu Büchern geprägt. Wird einem Kind vorgelebt, dass Bücher etwas Tolles und Schönes sind und lesen Spaß macht, wird es eine natürliche Beziehung dazu aufbauen und dementsprechend auch gerne lesen. Unerlässlich hierbei ist es, dass die Eltern oder die Bezugsperson sich beim Lesen wohlfühlen, damit den Kindern dieses Gefühl weitergegeben werden kann sie so die Möglichkeit haben, eine Lesekultur zu entwickeln und spezielle Kompetenzen zu erwerben.
Lesen bereichert ungemein, und nicht ohne Grund hat Astrid Lindgren gesagt „Lesen ist ein grenzenloses Abenteuer der Kindheit“ – Kinder lernen dabei nämlich die Worte im Kopf in Bilder umzuwandeln, um sich die Geschichten und die Charaktere besser vorstellen zu können. Deshalb verbessert regelmäßiges Vorlesen oder Lesen die Kreativität, die Vorstellungskraft und auch die Fantasie. Das heißt, wenn Kinder gespannt einer Geschichte lauschen, trainieren sie damit ihre Sprachfähigkeit und sie gehen mit den Hauptfiguren auf eine spannende Reise, die sie selbst mit inneren Bildern und Vorstellungen ausgestalten.
Lesen ist ein grenzenloses Abenteuer der Kindheit.
Ein weiterer Aspekt ist, dass man sich beim Lesen für längere Zeit auf eine Sache konzentrieren und aufmerksam sein muss, um alle Zusammenhänge zu begreifen und den Geschichten folgen zu können. Das fördert die Konzentrationsfähigkeit Ihres Kindes. Sowohl Kreativität als auch Konzentrationsfähigkeit werden das spätere Berufsleben Ihres Kindes hilfreich gestalten.
Aber nicht nur im Berufsleben wird häufiges Lesen Ihrem Kind zugutekommen. Es werden darüber hinaus viele Eigenschaften gefördert, die auch für die Schulzeit wichtig sind. Denn beim Bücher lesen werden vom Gehirn ständig neue Synapsen gebildet und neue Verbindungen hergestellt. Dadurch fällt es Kindern, die früh zu lesen beginnen, leichter, einen Text sinnerfassend zu lesen und die Zusammenhänge schneller zu verstehen. Ihr Kind wird Schulfächer wie Deutsch und andere Sprachen müheloser bewältigen.
Das schnelle Verstehen von Zusammenhängen wirkt sich positiv auf die gesamte schulische Leistung aus.
Lesen macht also Spaß und fördert gleichzeitig viele wichtige Eigenschaften, erweitert den Horizont, regt die Fantasie an und vermittelt Wissen.
Mit gutem Beispiel voran gehen: Gerade im digitalen Zeitalter ist es besonders wertvoll, Kindern den Umgang mit Büchern beizubringen. Wächst Ihr Kind in einem Haushalt auf, in dem Bücher in das alltägliche Leben integriert werden, werden sie diese als eine wichtige Informationsquelle und Unterhaltung erleben und somit auch positive Assoziationen erzeugen.
Lesen Sie Ihrem Kind vor: Schon im frühen Alter können Sie Ihre Kinder mit Büchern vertraut machen, indem Sie Ihnen regelmäßig – zum Beispiel vor dem Schlafengehen – vorlesen. Dabei sollten die gemeinsamen Leseerlebnisse einen Fixpunkt im Tagesplan sein. Schon 15 Minuten pro Tag reichen aus – wichtig ist vor allem die Beständigkeit. Es empfiehlt sich auch, altersgerechte Bücher auf Augenhöhe und in Griffweite Ihres Kindes aufzustellen.
Lesen soll Spaß machen: Sie sollten Lesen nicht als Bestrafung einsetzen oder es zu einer Voraussetzung für etwas anderes machen. Damit würden Sie Ihrem Kind die falsche Botschaft vermitteln – erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
In den ersten beiden Lebensjahren eignen sich besonders Stoffbücher, Knister-Bücher sowie Bilderbücher, da Kinder in diesem Alter noch selten sorgsamen Umgang mit Büchern haben. So können sich Ihre Kleinen bedenkenlos mit Büchern vertraut machen. Außerdem steht hierbei das Angreifen, Fühlen, Schauen und Entdecken im Vordergrund. Denn Kleinkinder erkennen Grundfarben und Kontraste und können so ihre Fähigkeit entfalten Bilder wahrzunehmen um zu begreifen, dass der abgebildete Gegenstand im Buch für den Gegenstand in der Realität steht. So entsteht bei Kindern ein Symbolverständnis.
Auch bereits das Anschauen von Bilderbüchern hat positive Auswirkungen: Ihr Kind kommt nach lebhafterem Spielen zur Ruhe und kann sich ein wenig "Sammeln“. Am Anfang sollten sie hierbei immer von einer Bezugsperson begleitet werden, bei der sie die Gelegenheit haben darüber zu sprechen, was sie im jeweiligen Buch entdeckt haben.
Grundsätzlich sind klassische Märchen wie Hänsel und Gretel oder Aschenputtel pädagogisch wertvoll. Das Ende ist von einem glücklichen Ausgang geprägt, gleichzeitig enthalten diese Geschichten viel Lebensweisheiten.
Vorsicht ist allerdings bei „Lausbuben Geschichten“ wie etwa dem Struwwelpeter gegeben. Es galt lange als Kinderbuch-Klassiker – jedoch sind die Erzählungen von Heinrich Hoffmann heutzutage nicht mehr zeitgemäß. Das Buch stammt aus einer Zeit, in der Angst und Bestrafung zur Erziehung gehörten. Besonders in der magischen Phase von 3 ‑ 6 Jahren sind der kindlichen Vorstellungskraft keine Grenzen gesetzt und Kinder können noch nicht zwischen Lüge und Wahrheit unterscheiden. Deshalb ist die extreme Grausamkeit in diesem Buch nicht zu unterschätzen und kann zu Albträumen führen.
Bücher zu lesen bildet einen zentralen Baustein für eine gute umfassende Entwicklung Ihres Kindes und bietet das Potential zu einem schönen Ritual mit der gesamten Familie.
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