Wir leben in einer Zeit, die uns unendliche Möglichkeiten bietet – aber auch eine Zeit, die von Unsicherheit und ständigem Wandel geprägt ist. Für Eltern bedeutet das oft, dass sie sich von der Vielzahl an Erziehungstipps und Meinungen überwältigt fühlen: „Welche Methode ist die richtige für mein Kind?“. Denn mittlerweile gibt es mehr Erziehungsstile und -ratgeber als jemals zuvor.
Die Mehrheit dieser Ratgeber orientiert sich dabei an den Bedürfnissen der Kinder. Aber was ist mit den Bedürfnissen der Eltern? Denn bei diesen beginnt alles. Jede*r Erwachsene steht in der Erziehung nicht nur dem eigenen Kind gegenüber, sondern auch dem eigenen „inneren Kind“ – jenem Teil, der in uns allen lebt und unsere eigene Kindheit widerspiegelt.
Das therapeutische Konzept des „inneren Kindes“ symbolisiert all die Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen, die wir in unserer Kindheit gemacht haben. Dieses innere Kind kann sowohl negative als auch positive Aspekte beinhalten. Es kann eine Quelle von Freude, Kreativität und Unschuld sein, aber es kann auch alte Verletzungen, unverarbeitete Traumata oder Ängste tragen. Wer sich mit diesem Teil in sich selbst auseinandersetzt, kann alte Verhaltensmuster erkennen und verändern – und dadurch nicht nur sich selbst besser verstehen, sondern auch zu einer gesünderen emotionalen Entwicklung beitragen.
Das heißt aber nicht, dass jede (angehende) Elternschaft gleich eine tiefgehende Psychotherapie erfordert. Es bedeutet vielmehr, dass starke Elternschaft von zwei wesentlichen Faktoren abhängt: dem immerwährenden Willen, gemeinsam zu lernen, und einem gesunden Selbstwertgefühl. Jesper Juul, renommierter dänischer Familientherapeut, spricht in seinem Buch „Leitwölfe sein“ über genau diesen Zusammenhang. Selbstwertgefühl ist das, was wir uns selbst gegenüber empfinden. Wie wertvoll fühle ich mich? Wie achtsam gehe ich mit mir selbst um? Denn wer sich selbst als wertvoll empfindet, kann auch seinen Kindern diesen Wert vermitteln.
Es gibt keinen perfekten Weg, Eltern zu sein. Doch Eltern sind immer Vorbilder – ob bewusst oder unbewusst. Wenn sie selbst gesunde Verhaltensweisen und eine positive Einstellung vorleben, können sie Kindern wichtige Werte vermitteln. Deshalb ist es so wichtig, dass Eltern auf sich selbst achten. Nur wenn Eltern sich selbst wohlfühlen, können sie auch für ihre Kinder die besten Begleiter*innen sein.
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