Zeitmanagement. Das klingt trocken, kompliziert und nach einem Werkzeug des um sich greifenden Optimierungswahns – tatsächlich kann es aber Raum und Zeit für mehr Lebensfreude schaffen.
Mit den Jahren füllen sich die Terminkalender beruflich wie privat zunehmend, und oft bleiben am Ende des Tages viele Aufgaben unerledigt, weil schlichtweg die Zeit fehlt. Vielen Menschen geht es ähnlich – sie wissen nicht, wie sie die Vielzahl beruflicher und privater Verpflichtungen in die 24 Stunden eines Tages packen sollen. Häufig wird das Problem „gelöst“, indem die Zeit für Freund*innen, Familie und sich selbst auf das Nötigste reduziert wird.
Ein Weg, um der stressenden Zeitfalle zu entkommen, ist Zeitmanagement – die bewusste Organisation der verfügbaren Zeit durch Prioritätensetzung und Planung. Bevor Sie jedoch voller Tatendrang loslegen, ist es entscheidend, ein klares und lohnendes Ziel für Ihre Veränderung im Umgang mit Zeit zu definieren. Ohne ein konkretes Ziel schwindet die Motivation, die nächsten Schritte konsequent zu verfolgen. Überlegen Sie daher im Vorfeld: Warum möchte ich meine Zeiteinteilung ändern? Wer sind die wichtigsten Menschen in meinem Leben? Welche Tätigkeiten bereiten mir Freude, und wie viel Zeit möchte ich dafür reservieren? Wenn das „Warum“ geklärt ist, können Sie motiviert die nächsten Schritte der Umsetzung angehen.
Diese Schritte gliedern sich in das Erkennen, Entfernen und Ersetzen von Tätigkeiten:
Schreiben Sie eine Woche lang auf, womit Sie Ihre Zeit verbringen – so finden Sie heraus, wo sich die Zeit in Ihrer aktuellen Situation verflüchtigt. Sie können die Zeitblöcke in für Sie interessante Kategorien zusammenfassen (z.B. Arbeit, Hausarbeit, Freund*innen, Fernsehen, Internet, Sport etc.), um Ihre Prioritäten besser zu erkennen.
Hier geht es um die Bewertung der verbrachten Zeit. Sortieren Sie Arbeiten, Termine und Tätigkeiten aus, die Sie gar nicht mehr oder nur noch in geringerem Umfang erledigen möchten. Wenn Sie zum Beispiel täglich drei Stunden mit dem Haushalt beschäftigt sind und im Grunde lediglich eine Stunde Ihrer täglichen Lebenszeit damit verbringen möchten, dann halten Sie dies fest.
Die Entscheidung hängt im Wesentlichen davon ab, wie wichtig und dringend die Erledigung für Sie ist. Wenn etwas für Sie nicht wichtig ist (z. B. ein Treffen mit einer Bekannten, die Ihnen nicht wirklich nahe steht und dessen Termin Sie immer wieder verschieben), dann streichen Sie es ganz. Lernen Sie, nein zu sagen – das schenkt Ihnen wertvolle Zeit.
Falls das Vorhaben grundsätzlich wichtig ist, aber nicht dringend (z. B. Vorhänge waschen), verschieben Sie es auf einen späteren Zeitpunkt, an dem Sie mehr Kapazitäten haben und ähnliche Aufgaben bündeln können. Ein langes Wochenende oder der Urlaubsbeginn eignen sich oft für solche „Haushaltstage.“
Wenn Aufgaben wichtig sind und bald erledigt werden sollten (z. B. Steuererklärung, notwendige Einkäufe), dann sollten Sie diese Aufgaben effizienter gestalten: Planen Sie z. B. einen Wocheneinkauf anstatt mehrmals in der Woche einkaufen zu gehen. Oder delegieren Sie die Aufgabe – sei es an einen Dienstleister, ein Familienmitglied oder Freund*innen.
Die freigewordene Zeit soll Ihnen guttun und nicht dazu führen, dass Sie noch mehr Arbeiten und Termine in Ihr Leben packen. Wir unterschätzen oft, wie viele Ruhepausen und echte Freizeit wir benötigen. In unserer schnelllebigen und ablenkungsreichen Welt gestalten wir unser Leben aktiv und sollten uns zwischendurch ausreichende Regenerationsphasen zugestehen, um auf die alltäglichen und vor allem die besonderen Herausforderungen mit der nötigen Entspannung und Gelassenheit reagieren zu können.
Diesen und weitere interessante Artikel finden Sie in der neuen Hand in Hand Ausgabe 4/2020.
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