Unser ganzes Leben lang begleiten uns Menschen. Von der Geburt an, über die ersten Freundschaften im Kindesalter, bis hin zu Bekanntschaften beim Einkaufen, in der Nachbarschaft oder auf der Arbeit. Während manche Personen aus unserem Umfeld wieder so schnell verschwinden, wie sie aufgetaucht sind, gibt es Verbindungen, die viele Jahrzehnte Bestand haben.
Speziell im höheren Alter schrumpft die Anzahl unserer Kontakte. Dies ist auch ein Mitgrund, weshalb viele Menschen in der Spätphase des Lebens mit Einsamkeit zu kämpfen haben. Ein Umstand, der sich auf die Gesundheit auswirken kann.
Einsamkeit ist die Diskrepanz zwischen gewünschten und tatsächlichen sozialen Beziehungen. Sie wird von Mensch zu Mensch unterschiedlich wahrgenommen. Manche Menschen fühlen sich in Gesellschaft einsam, weil die Interaktion und Kommunikation mit anderen ihnen nicht das gewünschte Gefühl von Verbundenheit vermittelt. Während es andere Menschen gibt, die sich nicht alleine fühlen, obwohl sie zurückgezogen leben und sich nur hin und wieder mit jemandem zu einem kurzen Austausch treffen. Auch wenn die Einsamkeit subjektiv empfunden wird, hat sie doch bei allen Menschen eines gemein: Empfinden wir sie über längere Zeit und ohne Besserung zu verspüren, kann sie uns krank machen.
Die Gründe, weshalb viele Menschen im höheren Alter über weniger Sozialkontakte verfügen, sind äußerst vielseitig:
Die Einsamkeit ist ein dichter Mantel, und doch friert das Herz darunter.
Verspürt man über einen längeren Zeitraum Einsamkeit, kann das zu einer großen Belastung für die Psyche werden und sowohl Körper als auch Geist krank machen. In der Anfangsphase klagen viele Betroffene über Schlaflosigkeit und Stress. Über einen längeren Zeitraum und ohne Besserung können sich sogar Depressionen entwickeln. Nicht selten greifen Betroffene zu „Stimmungsaufhellern“ wie Alkohol oder medikamentösen Einschlafhilfen, was zu Abhängigkeiten führen kann.
Während Krankheiten jemanden ohne Vorwarnung treffen können, kommt das Alter alles andere als plötzlich auf uns zu. Umso wichtiger ist also die Prävention. Das Motto lautet „aktiv werden & bleiben!“ Gerade wenn man in Pension geht und glücklicherweise sowohl geistig als auch körperlich noch fit ist, gibt es viele Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass die Sozialkontakte wieder häufiger werden. Eine Mitgliedschaft in einem Verein, ehrenamtliche Tätigkeiten oder ein neues Hobby – die gewonnene Freizeit im Alter eignet sich auch perfekt als Chance Menschen kennenzulernen und neue Dinge auszuprobieren. Viele Ältere schaffen sich auch in der Pension ein Haustier an, um fit zu bleiben und sich weniger alleine zu fühlen. Hier ist natürlich immer zu beachten, dass ein Haustier eine große Verantwortung mit sich bringt und wohl überlegt sein muss.
Auch für Menschen die nicht mehr ganz so fit und mobil im Alter sind, gibt es Möglichkeiten. Einrichtungen wie Betreutes Wohnen können hier Abhilfe schaffen. Leben in einer eigenen Wohnung, aber mit dem Angebot der Unterstützung und der gemeinsamen Freizeitgestaltung – diese Lebensform eignet sich perfekt als Kompromiss zwischen Selbständigkeit und Beistand.
Wenn man die eigene Wohnsituation im Alter nicht ändern möchte und noch gut alleine klarkommt, eignen sich Tageszentren als ideale Alternative, um die Freizeit mit Gleichgesinnten zu verbringen. Professionelles Pflege- und Betreuungspersonal begleitet durch ein abwechslungsreiches Aktivitätenprogramm. Dies fördert die körperliche und geistige Fitness und unterstützt beim Knüpfen und bei der Pflege von Sozialkontakten.
Eine weitere Alternative ist eine Alltagsbegleitung. Diese Form der Betreuung bietet Entlastung für die Angehörigen und gleichzeitig die Möglichkeit, Menschen in ihrem eigenen Zuhause gezielter und zeitintensiver zu begleiten. Sie kommt zwischen 4 und maximal 10 Stunden zu den Kund*innen nach Hause und ist in dieser Zeit für sie da. Dabei leistet sie Gesellschaft, kocht mit ihnen, liest ihnen vor und verbringt so wertvolle Zeit mit ihnen in gewohnter Umgebung. Auch die Förderung der körperlichen und kognitiven Entwicklung ist ein wichtiger Teil der Betreuung durch eine Alltagsbegleitung. Zusätzlich unterstützt sie beim Einkauf oder sonstigen Wegen im Alltag, wie beim Arztbesuch oder bei Behördengängen.
Während ältere Menschen häufig keine Schwierigkeiten damit haben, über gesundheitliche Probleme und körperliche Erkrankungen zu sprechen, sind psychische Probleme immer noch ein Tabuthema. Hier kann man von den jüngeren Generationen lernen, die sich häufig nicht davor scheuen, diese Dinge anzusprechen. Und genau das ist ein enorm wichtiger, erster Schritt zur Besserung.
Auch wenn man das Thema innerhalb der eigenen Familie oder dem Freundeskreis nicht behandeln möchte, gibt es Hilfsangebote, die man in Anspruch nehmen kann. Neben der Hausärztin oder dem Hausarzt eignen sich auch Psychosoziale Beratungsstellen als erste Anlaufstelle. Hier kann man vielerorts kostenlos und anonym sein Herz öffnen und wird über Möglichkeiten und Unterstützungsangebote informiert.
Auch für Angehörige ist die Situation nicht einfach, wenn man merkt, dass ein geliebter Mensch vereinsamt. Wichtig ist, dass Bezugspersonen auch auf ihre eigenen Bedürfnisse achten und diese nicht vernachlässigen. Nur wenn man selbst gesund ist und es einem gut geht, hat man auch die Kraft, Unterstützung zu leisten.
Letztendlich ist es wichtig, dass Angehörige eine unterstützende und liebevolle Haltung einnehmen und den betroffenen Menschen wissen lassen, dass sie nicht allein sind und immer auf ihre Hilfe und Unterstützung zählen können. Einsamkeit zu überwinden, kann Zeit und Geduld erfordern, aber mit der Unterstützung von Angehörigen, Bezugspersonen und Freund*innen kann der Prozess erleichtert werden.
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