Von Beginn an sorgen Wahrnehmung und Gedächtnis dafür, dass sprachliche Informationen, die Kinder von ihrer Umwelt erhalten, aufgenommen und nach Regelmäßigkeiten überprüft werden. Vorerst noch ohne bewusstes Nachdenken werden sie im Gedächtnis abgespeichert und bilden die Basis für die weitere Sprachentwicklung.
Kinder entwickeln ihre Fähigkeiten im täglichen Miteinander mit ihren Eltern und Bezugspersonen. Je einfühlsamer auf ihre nonverbalen und verbalen Äußerungen eingegangen wird, je mehr sprachliche Anregungen und Zuwendung sie von Geburt an erhalten, umso besser, schneller und freudiger lassen sie sich auf das Abenteuer Sprache ein. Hand in Hand damit werden auch ihre motorische und sozial-emotionale Entwicklung sowie die Leistungsfähigkeit ihres Gehirns insgesamt gefördert.
Mit den sprachlichen Fortschritten entwickeln sich auch die sogenannten kognitiven Fähigkeiten weiter, zu denen u. a. Aufmerksamkeit, Erinnerung oder Vorstellungskraft zählen. Denn nur indem wir über Erfahrungen, Wahrnehmungen, Handlungen sprechen, können wir Zusammenhänge erkennen und analysieren, Gesetzmäßigkeiten verstehen und auf andere Bereiche übertragen. Indem wir über Erlebtes nachdenken, vertiefen wir unser Wissen um die Welt und können diese auch aktiv (mit)gestalten.
Damit wir fühlen, denken und handeln können, müssen sich rund 100 Milliarden Nervenzellen in unserem Gehirn rund um die Uhr miteinander verständigen. Das tun sie über die Synapsen, wichtige Schaltstellen am Ende der Nervenzellen, die Informationen weitergeben. Mit jedem neuen Wort, das ein Kind kennenlernt, werden über die Synapsen neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen gebildet oder bestehende gestärkt. Je mehr Sinne am (Kennen-)Lernen und Entdecken beteiligt sind, umso besser. Denn die Eindrücke jedes Sinnesorgans werden in einem eigenen Gehirnareal abgespeichert. Je mehr Wahrnehmungen in verschiedenen Gehirnarealen mit einem Begriff verbunden sind, umso leichter fällt das Lernen. Dieser Vernetzungseffekt macht das Gehirn nicht nur in Sachen Sprache, sondern insgesamt deutlich leistungsfähiger.
Die Sprache ist auch wichtige Grundlage für die Entwicklung sozialer Kompetenz. Denn mit Sprache können wir unsere Eindrücke verarbeiten und Gefühle ausdrücken. Und wir erfahren durch sie, was andere denken und fühlen. Die Reisen in fremde Gefühls-und Erfahrungswelten, zum Beispiel beim gemeinsamen Lesen oder Geschichtenerzählen, fördern nicht nur Sprachkompetenz, Fantasie, Abstraktionsvermögen und Konzentrationsfähigkeit. Ganz nebenher lernen Kinder, sich in die Gedanken und Gefühle anderer zu versetzen. Sie entwickeln Einfühlungsvermögen und emotionale Intelligenz.
Kinder, die schon früh gelernt haben, dass sie durch Sprache in Dialog mit ihrer Umwelt treten und diese beeinflussen können, fügen sich leichter in Gruppen ein. Sobald sie ihre Gedanken und Gefühle artikulieren können, finden sie schneller ihren Platz in der Gemeinschaft. Und sie werden auch mehr wahrgenommen als Kinder, bei denen das nicht der Fall ist. In Kindergarten und Schule erhalten sie dadurch häufig auch mehr Anregungen und Lernimpulse.
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.