Angehörige zu betreuen ist eine sehr erfüllende Aufgabe – jedoch ist diese auch mit vielen Herausforderungen verbunden. Das Hilfswerk Salzburg bietet mit seinen vielfältigen Angeboten verschiedene Möglichkeiten, um Angehörige zu entlasten.
Pflegetraining für Angehörige
Das Ehepaar Wordian aus Salzburg absolvierte die Workshops für pflegende Angehörige des Hilfswerks Salzburg. Gemeinsam wollen sie sich damit auf zukünftige Herausforderungen bestmöglich vorbereiten. Expert/innen aus dem Pflege- und Betreuungsbereich bieten theoretische und praktische Kurse, um mit Fachwissen den Alltag der Angehörigen zu entlasten. „So wie sich ein Jugendlicher auf den Beruf vorbereiten soll, soll man sich eigentlich auch auf das Alter vorbereiten und nicht dann überrascht sein“, so Annemarie Wordian. Sie und ihr Ehemann Rudolf haben beide bereits vor einigen Jahren Erfahrungen mit ihren eigenen Eltern gemacht, als ein Pflege- oder Betreuungsbedarf entstand. Damals gab es so Unterstützungen wie die Pflegetrainings des Hilfswerks noch nicht. Nun wollen sich die beiden Pensionisten rüsten. „Von passenden Hilfsmitteln wie Pflegebett oder Informationen zu Medikamenten – ich habe von den Modulen sehr profitiert“, so Rudolf.
Das Basismodul ist kostenlos, alle weiteren Module können dank Spenden mit 25 Euro pro Person und Modul günstig angeboten werden. (Für Hilfswerk Vereinsmitglieder sind alle Module kostenlos.)
Daheim unterstützen
Für Alexander Grosser ist die Betreuung seiner Pflegemutter eine Aufgabe, die man nur gemeinsam bewältigen kann. „Trotz ihrer Sehbehinderung ist Marianne immer selbstständig gewesen, hat gekocht und geputzt, da waren nur gröbere Arbeiten, etwa der Garten, für uns zu tun. Seit einem leichten Schlaganfall 2022 haben wir nun als Entlastung die Heimhilfe und Hauskrankenpflege des Hilfswerks“, berichtet Grosser. Zweimal die Woche kommen die Fachkräfte vorbei, um bei Notwendigem zu unterstützen. „Wir sind etwa 5 Personen, die regelmäßig bei ihr sind, und weitere 5, die nach Bedarf unterstützen. Aber mit dem eigenen Leben, Kinder, Enkeln oder Arbeit und vielem mehr ist nicht immer die Zeit oder die Möglichkeit da, dass wir Angehörigen alles machen.“ Ein Wechsel ins Seniorenheim ist für die 93-Jährige kein Thema. „Solange sie mobil ist und geistig fit möchte sie zu Hause bleiben, und dass wollen wir ihr ermöglichen.“
Entlastung im Alltag
„Für uns ist die Tagesbetreuung sehr wertvoll. Der Opa besucht jetzt seit über einem Jahr das Senioren-Tageszentrum in Bramberg und wir könnten es uns nicht mehr anders vorstellen. Wir wissen, dass es ihm tagsüber gut geht und er hier Spaß hat“, erzählt Helga Dabernig aus Krimml. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Kindern pflegt und betreut sie ihren Schwiegervater Johann, den alle liebevoll „Opa“ oder „Hansi“ nennen. Vom Tageszentrum hat sie von einer Bekannten erfahren. „Seitdem geht Hansi regelmäßig hin. Er freut sich schon immer, wenn wieder ein Tageszentrum-Tag ist. Weil er dann rauskommt und gemeinsam mit den anderen Besuchern viel Neues unternimmt.“ Familie Dabernig wünscht sich, dass ihr Vater bzw. Großvater möglichst lange daheim leben kann. Zu Hause helfen alle zusammen. Tagsüber können die Angehörigen ihren Berufen nachgehen. „Wir könnten unseren Alltag nicht so gestalten, wenn es das Tageszentrum nicht gäbe. Hätten wir früher davon gewusst, hätten wir das Angebot schon vor Jahren genutzt“, erzählt Helga. „Es ist alles so persönlich. Ich sehe, wie die Betreuungspersonen mit den Senioren reden und da geht mir das Herz auf.“