Inkontinenz kann in jedem Alter auftreten, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. In Österreich gehört sie zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen.
Wenn Sie eine dieser Fragen mit „Ja“ beantworten, haben sie ein erhöhtes Inkontinenz-Risiko. Das hätten Sie nicht gedacht? Dann geht es Ihnen gleich wie sehr, sehr vielen anderen Menschen: Inkontinenz gehört zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen. Sie tritt in jedem Alter auf, bei Männern ebenso wie bei Frauen. Es gibt aber auch eine gute Nachricht: „In vielen Fällen kann Inkontinenz verhindert oder vermindert werden, und wir alle können viel selber dafür tun“, weiß Sabine Maunz, Fachliche Leitung Pflege und Betreuung beim Hilfswerk Österreich.
In Österreich leidet schätzungsweise jede zehnte Person an einer Inkontinenz. Was viele nicht wissen: Sie kann auch bei jungen Menschen auftreten. Die Gründe dafür sind vielfältig, und meistens hat eine Inkontinenz verschiedene Ursachen. Manche davon können wir nicht ändern. Dazu gehören Alter, Geschlecht oder Veranlagung. Andere hingegen schon: Mit allgemeinen gesunden Gewohnheiten, einem sorgsamen Umgang mit Körper und Geist sowie gezielten, vorbeugenden Übungen können wir das Risiko, später an Inkontinenz zu erkranken, verringern. Oder in den Worten von Sabine Maunz: „Unsere Lebensweise hat langfristig einen großen Einfluss auf unsere Kontinenz - und ist gleichzeitig unser wichtigstes Werkzeug, wenn es darum geht, diese zu stärken.“
Unsere Lebensweise hat langfristig einen großen Einfluss auf unsere Kontinenz. Gleichzeitig ist sie unser wichtigstes Werkzeug, um die Kontinenz zu stärken.
Die gute Nachricht ist: Mit allem, was Sie tun, um Ihre Gesundheit zu fördern, stärken Sie Ihre Kontinenz – und umgekehrt. Ganz wichtig dabei: eine ausgewogene Ernährung, ausreichend zu trinken, regelmäßige Bewegung sowie Erholung und Entspannung. Sie bilden die Basis für eine gesunde Lebensweise und stärken gleichzeitig Ihre Kontinenz. Mit einem sorgfältigen Umgang mit Ihrem Körper und gezieltem Beckenbodentraining unterstützen Sie diese zusätzlich.
Das sind die Risikofaktoren für eine Inkontinenz
Wie wir im Alltag sitzen und stehen, wie wir Lasten heben und tragen, ja sogar, wie wir husten und niesen, wirkt sich auf den Beckenboden und damit auch auf unsere Kontinenz aus. Wir tun deshalb gut daran, diesen scheinbar alltäglichen Dingen mehr Beachtung zu schenken. Das gilt ganz besonders, wenn Sie in Ihrem Alltag mit schweren Lasten zu tun haben. Versuchen Sie deshalb, so wenig wie möglich auf einmal zu tragen und gebrauchen Sie Hilfsmittel, wann immer es geht. Schieben Sie Lasten beispielsweise auf Rollwägen, statt sie zu tragen, oder nutzen Sie Rückenstützgurte. Trainieren Sie Bauch-, Rücken- und Beckenbodenmuskeln, wenn Sie regelmäßig schwer heben und nehmen Sie zwischendurch Entlastungspositionen ein: Legen Sie sich zum Beispiel auf den Rücken und schieben Sie ein Polster unter Ihr Becken. Das nimmt Druck von Ihrem Beckenboden, und die Muskulatur kann sich entspannen.
Der Beckenboden ist eine ganze Muskelgruppe, die - wie es ihr Name sagt - am Boden unseres Beckens liegt. Er ist eng mit den Bauch- und Rückenmuskeln verbunden und hat wichtige Aufgaben: Er stützt die inneren Organe im Bauchraum und stabilisiert die Wirbelsäule. Er federt Druck und Stöße ab, etwa beim Husten, Niesen oder beim Heben von schweren Lasten. Und er sorgt dafür, dass wir Harn und Stuhl bewusst zurückhalten oder loslassen können. Der Beckenboden spielt also eine ganz wichtige Rolle, wenn es um Ihre Kontinenz geht.
Im Normalfall arbeitet der Beckenboden bei fast jeder Bewegung mit. Er tut das wie ein „Autopilot“ wie von selbst. Sie können Ihren Beckenboden aber auch gezielt an- und entspannen und ihn mit speziellen Übungen trainieren. Zum Beispiel mit dieser Basisübung:
Die Basisübung
Pflegefachkräfte verfügen über besondere „Kompetenz in Kontinenz“: Sie beraten und informieren über vorbeugende Maßnahmen. Sollten Sie bereits Anzeichen einer Inkontinenz haben, erklären sie Ihnen die verschiedenen Therapiemöglichkeiten und unterstützen Sie dabei, passende Hilfsmittel zu finden und anzuwenden. „Durch Ihre Nähe zu den Menschen und ihre Fachkompetenz spielen Pflegefachkräfte eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, einer Inkontinenz vorzubeugen“, erklärt Sabine Maunz auf. „Sie beraten sensibel und machen ihren Kundinnen und Kunden Mut, ehestmöglich aktiv zu werden“, so die Expertin.
Mit seinem Projekt „Kompetenz in Kontinenz“ setzt das Hilfswerk einen fachlichen Schwerpunkt: Es bildet Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der mobilen und stationären Langzeitpflege und Betreuung umfassend fort zur (In)Kontinenz. Der Ansteckbutton „Kompetenz in Kontinenz“ signalisiert ihr Know-how zum Thema. Wenden Sie sich an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wenn Sie Ihre Kontinenz stärken wollen oder Unterstützung im Alltag mit Inkontinenz benötigen. Sie helfen Ihnen gerne!
Lesen Sie weiter! Die graue Box führt Sie zur ganzen Ausgabe der aktuellen "Hand in Hand" - mit vielen weiteren Informationen und Geschichten rund um die Themen Älterwerden und Gesundheit. Oder bestellen Sie unseren neuen kostenloen Ratgeber "Inkontinenz betrifft mich nicht. Oder doch?" unter der Hilswerk Service Holtinge 0800 800 820 (gebührenfrei aus ganz Österreich) oder office@hilfswerk.at - Der Ratgeber erscheint Anfang Mai 2022.
Sie möchten mehr wissen zum Thema (In)Kontinenz? Dann haben wir etwas für Sie: Studieren Sie unsere Infografik, nehmen Sie sich Zeit für den wissenschaftlichen Dokumentarfilm dazu oder testen Sie in den Podcast zum Thema.
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