Verabschieden Sie sich deshalb von dem Gedanken, den Umgang mit Schmerz im Alleingang lösen zu können und lassen Sie sich helfen. Denn: Wenn Sie mit Ihrem Schmerz alleine bleiben, dreht sich sehr bald Ihr ganzes Leben nur noch um den Schmerz. Nehmen Sie Hilfe an und holen Sie sich ein Team an Ihre Seite, das Sie in dieser schwierigen Lebenssituation unterstützt.
Chronische Schmerzen haben häufig mehrere Ursachen. Es können dies körperliche, psychische und soziale Faktoren sein. Daher ist auch die Behandlung nicht einfach. Anders als beim akuten Schmerz werden daher bei der Behandlung chronischer Schmerzen viele unterschiedliche Methoden kombiniert. Jede Schmerztherapie orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen der Schmerzpatientinnen und -patienten. Behandlungsteams bestehen häufig aus Spezialistinnen bzw. Spezialisten unterschiedlicher Fachgebiete, eine zentrale Rolle kommt aber der/dem Schmerzpatient/in selber zu:
als Therapeutinnen und Therapeuten leisten einen zentralen Beitrag zu einer erfolgreichen Schmerztherapie. Das fachliche Behandlungsteam kann beraten und anleiten, Therapien anbieten sowie Behandlungen durchführen. Ohne die aktive Mitwirkung von Schmerzpatientinnen und -patienten sind jedoch sämtliche Methoden nur eingeschränkt wirksam.
unterschiedlicher Fachrichtungen, im Besonderen der Allgemeinmedizin, Neurologie, Psychiatrie, Orthopädie, Gerontologie, Onkologie, Palliativmedizin, Interne, Intensivmedizin, Anästhesie und physikalischen Medizin sind für die Formen der medizinischen Behandlung von chronischen Schmerzen zuständig.
leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Schmerzbewältigung und zur Steigerung der Funktionsfähigkeit wie auch für eine Abnahme des Schmerzverhaltens. Sie unterstützen Menschen, um eine Balance zu finden zwischen Ruhe und Aktivität, und helfen ihnen Wege zu finden, mit Gefühlen wie Überforderung, Resignation oder dem Verlust von Gesundheit und Lebensqualität zurechtzukommen.
leisten einen Beitrag zur Behandlung von chronischem Schmerz im Bereich der Bewegung und der Unterstützung bei Alltagsaktivitäten. Zielsetzung ist eine Verbesserung der Beweglichkeit und der allgemeinen Belastbarkeit.
sind zuständig für die Unterstützung von Patientinnen und Patienten im Umgang mit den Schmerzen. Sie informieren und beraten Betroffene über die möglichen Behandlungsformen und entwickeln gemeinsam mit ihnen Lösungsansätze. Sie erkennen Schmerz, dessen Auslöser und leiten zu einer selbstständigen Schmerzbeobachtung an und helfen den Betroffenen Selbstkompetenz in Bezug auf den Umgang mit Schmerzen zu erlangen. Sie unterstützen die Medikation oder bieten Hilfestellung bei Nebenwirkungen von Medikamenten an. Sie motivieren zur regelmäßigen Umsetzung und Anwendung der unterschiedlichen Therapieformen und evaluieren deren Wirksamkeit. Im Besonderen leisten sie einen Beitrag in der Schmerzdiagnostik und der medizinischen Schmerzbehandlung. Sie sind Ansprechpartnerinnen und -partner bei Problemen, suchen gemeinsam mit den Betroffenen nach Lösungen, vor allem helfen sie, Rückfälle möglichst zu vermeiden.
Jeder Mensch hat das Recht auf eine angemessene Schmerztherapie. Das Ziel einer jeden Schmerztherapie ist einerseits, bei akuten Schmerzen die Bildung eines Schmerzgedächtnisses – die Chronifizierung des Schmerzes – zu verhindern, und andererseits, bei bestehenden chronischen Schmerzen die Lebensqualität von Schmerzbetroffenen zu verbessern. Es gibt viele Möglichkeiten, um Schmerzen zu lindern. Werden diese Therapieformen kombiniert, spricht man von einer multimodalen Schmerztherapie.
Eine medikamentöse Behandlung von Schmerzen hilft Schmerzpatientinnen und -patienten, wieder körperlich aktiv sein zu können, und schafft damit die Voraussetzungen zur Durchführung von Therapieformen, wie z. B. Bewegungs- und Verhaltenstherapien. Je nach dem Schweregrad der Schmerzerkrankung können unterschiedlichste Analgetika und andere Medikamentengruppen zum Einsatz kommen, die sich in ihrer Wirkungsweise und Verabreichungsform unterscheiden. Die Weltgesundheitsbehörde hat dazu ein Stufenschema entwickelt, das als Richtschnur für den Medikamenteneinsatz bei Schmerzen dient.
Schmerzmedikamente werden keinesfalls grundlos verschrieben. Befolgen Sie daher die Empfehlungen Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes. Welches Medikament für Sie zum Einsatz kommt, hängt von mehreren Faktoren ab: Art, Intensität und Verlauf des Schmerzes sowie Alter und etwaige bereits bestehende Begleiterkrankungen. Manchmal ist auch eine Kombination mehrerer Medikamente sinnvoll. Von Selbstversuchen mit Schmerzmedikamenten ist dringend abzuraten.
Wenn Sie aufgrund einer anderen Erkrankung bereits Medikamente einnehmen, empfiehlt sich eine genaue Abstimmung der Medikation. Sorgen Sie für einen Informationsfluss zwischen Ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten. Meist lässt sich dadurch die Therapie einfacher gestalten, die Zahl der eingenommenen Präparate reduzieren sowie unerwünschte Nebenwirkungen vermeiden.
Haben Sie Geduld. Manchmal kann es etwas dauern, bis das richtige Medikament oder die richtige Medikamentenkombination gefunden sind. Da sich Schmerzerkrankungen immer wieder verändern können, bedarf es einer regelmäßigen Überprüfung des Behandlungserfolges bzw. der Wirkung und gegebenenfalls einer Anpassung der Medikation.
Bei manchen Schmerzformen können auch Injektionen, Nervenstimulation oder sogar Schmerzpumpen eingesetzt werden. Diese Form der Schmerzmittelverabreichung bezeichnet man als invasive Verfahren. So werden beispielsweise mittels Injektion Lokalanästhetika bei akuten bzw. chronischen Rückenschmerzen eingesetzt und dadurch das Schmerzempfinden in einer Körperregion „ausgeschaltet“. Mit einer sogenannten Leitungsanästhesie oder auch durch Stimulation von Nerven wird die Verarbeitung bzw. die Weiterleitung des Schmerzimpulses gehemmt. Bei besonders starken Schmerzen hilft der Einsatz einer Schmerzpumpe.
Wenn der Schmerz ins Leben eines Menschen tritt, dann leidet dieser Mensch als Ganzes. Nicht nur das körperliche, sondern auch das seelische Leid spielt eine wichtige Rolle. Geistig-spirituelle und soziale Aspekte der Erkrankung müssen ebenfalls Berücksichtigung finden, denn alle diese Faktoren beeinflussen einander und können im schlimmsten Fall die Schmerzerkrankung sogar verschlimmern.
Eine psychologische oder psychotherapeutische Beratung zielt deshalb darauf ab, den Schmerzkreislauf zu durchbrechen und Schmerzpatientinnen und -patienten in die Lage zu versetzen, Schmerzsituationen zu kontrollieren bzw. zu bewältigen und dadurch ein lebenswertes Leben mit dem Schmerz zu erlernen.
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Bewegung positive Auswirkungen auf die Lebensqualität und den Krankheitsverlauf von Schmerzpatientinnen und -patienten hat.
Bei der Bewegungstherapie stehen Körperhaltung und Bewegungsabläufe im Mittelpunkt. Mit einem gezielten Bewegungstraining wird die Funktionsfähigkeit von Muskeln, Sehnen und Gelenken erhöht und vielfach auch die Koordination verbessert.
Außerdem trägt Bewegung zu einer positiven Grundstimmung bei und verbessert das Körpergefühl. Die Art und Dauer der Bewegung sollte immer der individuellen Situation der von Schmerz betroffenen Menschen angepasst werden. Im Vordergrund stehen Übungen zur Wahrnehmung und Koordination von Bewegung, wie auch alle Maßnahmen zur Muskelentspannung und Schmerzlinderung. Krafttraining dient nicht nur dem Muskelaufbau und der Verbesserung der Bewegungsabläufe, sondern auch dem Ausdauertraining.
Zu den alternativen Verfahren im Bereich der Schmerztherapie zählen die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und andere Behandlungsmethoden. Sie tragen in vielen Fällen zum Wohlbefinden betroffener Menschen bei. Diese Methoden können jedoch andere Therapieformen nicht ersetzen, sondern sind eine wertvolle Ergänzung. Lassen Sie sich beraten, welches Angebot für Sie am besten geeignet ist:
Schmerzlindernde Alternativtherapien versuchen zumeist Anspannungszustände durch Tiefenentspannung zu vermeiden, vom Schmerz abzulenken bzw. ihn zu überlagern, Selbstheilungsprozesse in Gang zu setzen, aber auch Gelenksblockaden zu lindern und dadurch die Beweglichkeit zu verbessern.
Moderne Schmerzbekämpfung zeichnet sich dadurch aus, dass ein interdisziplinäres Team aus Spezialistinnen und -spezialisten eine individuell auf die jeweiligen Schmerzpatientinnen und -patienten abgestimmte Therapie zur Anwendung bringt. Das Behandlungsverfahren ist multimodal, d. h. es setzt sich aus den oben genannten Therapieverfahren zusammen. Multimodale Therapien haben sich in der Praxis bestens bewährt und garantieren ein Maximum an Lebensqualität für Menschen mit chronischen Schmerzen.
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