Wir ziehen die Hand sehr schnell weg, wenn wir etwa an eine heiße Herdplatte geraten, und bei einer entzündeten Zahnwurzel treibt uns der Schmerz zum Zahnarzt. In diesem Zusammenhang ist die Rede von einem akuten Schmerz.
Der akute Schmerz zeigt an, dass der Körper eine Schädigung oder
Verletzung erlitten hat. Daher ist der Schmerz in der Regel auf den Ort der Schädigung begrenzt. Die Intensität des Schmerzes ist meist abhängig vom Grad der Verletzung, eine kleine Wunde wird meist weniger Qualen bereiten als eine große Wunde. Wichtig ist dabei, dass mit Behandlung der Krankheit der Schmerz auch wieder verschwindet. Gänzlich anders stellt sich die Situation bei chronischen bzw.
dauerhaften Schmerzen dar. Bei dieser zweiten Art von Schmerz lässt sich oft der Auslöser nicht so leicht identifizieren. Trotzdem ist er vorhanden und sorgt für Leid bei den Betroffenen.
Der chronische Schmerz nimmt ebenfalls mit einer Gewebsschädigung seinen Anfang, häufig verursacht durch Diabetes, Entzündungen, Gelenks- oder Krebserkrankungen. Zwei wesentliche Unterschiede bestehen aber: die Schmerzen treten länger als drei Monate auf und die/der betroffene Patient/in ist umfassend beeinträchtigt. Da bei chronischen Schmerzen selten Verletzungen oder akute Erkrankungen erkennbar sind, stoßen Schmerzäußerungen bei Mitmenschen meist auf Unverständnis. Die Betroffenen fühlen sich daher oft nicht ernst genommen und manchmal auch als Simulantinnen bzw. Simulanten hingestellt. Aus diesem Grund gilt im Umgang mit Schmerzpatientinnen und -patienten der Grundsatz:
Schmerz ist das, was der betroffene Mensch über Schmerzen sagt. Sie sind vorhanden, sobald der betroffene Mensch sagt, dass sie/er Schmerzen hat.
Nervenzellen leiten Schmerzsignale in rasantem Tempo via Rückenmark an das Gehirn weiter. Diese Signale erhalten stets Vorrang gegenüber allen anderen Reizen. Im Gehirn übernimmt das Großhirn die Aufgabe, den Schmerzpunkt im Körper zu lokalisieren, während in tiefer liegenden Gehirnregionen unangenehme Gefühle bzw. Empfindungen ausgelöst werden.
Dauern Schmerzen länger als drei Monate an, so besteht die Gefahr, dass das Zentralnervensystem ein Schmerzgedächtnis entwickelt. Nerven werden durch den über einen längeren Zeitraum auftretenden Schmerz besonders empfindlich und reagieren in der Folge auf minimale Reize besonders heftig. Die Nervenzelle meldet dem Gehirn ständig Schmerzen, obwohl die eigentliche Ursache dafür längst nicht mehr besteht. Kommen dann noch psychische Belastungen, Angst oder mangelnde Bewegung dazu, verstärkt sich die Bildung eines Schmerzgedächtnisses massiv.
Ein Schmerzgedächtnis zu „löschen“ ist äußerst schwierig. Darum sollten Schmerzen keinesfalls einfach hingenommen, sondern in jedem Fall ärztlich behandelt werden, damit es erst gar nicht so weit kommt.
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