TIPPS: An- und Auskleiden
Der Wintermantel im Hochsommer
Menschen mit Demenz fällt es ab einem gewissen Zeitpunkt schwer, sich selbständig an- und auszuziehen. Sie wählen zudem Kleidung aus, die nicht zur Tages- oder Jahreszeit passt. So kann es vorkommen, dass im Sommer ein Wintermantel getragen wird oder der Einkauf im Nachtgewand erfolgt.
Trotzdem sollten Sie den betroffenen Menschen so lange es geht ermutigen sich selber anzukleiden und die Möglichkeit geben , sich aus eine beschränkten Auswahl die Kleidung selbst auszusuchen um die Eigenständigkeit möglichst lange zu erhalten.
Eine typische Situation
Michael K.: „Mitten im Sommer, ein heißer Tag. Mein Bruder kommt mir mit Mantel Wintermantel, Haube und Schal entgegen. Momentan weiß ich gar nicht, was ich dazu sagen soll.“
Diese Tipps können helfen
- Entfernen Sie Kleidungsstücke aus dem Kleiderkasten, die nicht zur Jahreszeit oder Witterung passen bzw. nicht getragen werden sollen.
- Räumen Sie schmutzige Kleidung aus dem Sichtfeld, so vermeiden Sie die Diskussion, warum sie nicht nochmals angezogen werden kann.
- Legen Sie die Kleidungsstücke in der richtigen Reihenfolge bereit.
- Achten Sie auf Routinen sowie auf genügend Zeit zum An- und Auskleiden.
- Versehen Sie Gewand mit gewohnten, leicht zu handhabenden Verschlüssen (z.B. große Knöpfe, ein Band am Reißverschluss), damit die Kleidung im Bedarfsfall schnell ausgezogen werden kann.
- Achten Sie auf bequeme Kleidung. Zwickt oder scheuert sie, versuchen Betroffene oft, sie auszuziehen. Die Person wird es auch schätzen, wenn der eigene Geschmack und die Gewohnheiten weiterhin berücksichtigt werden. Wer sich bisher im Sakko wohlgefühlt hat, wer lieber Hose statt Rock getragen hat, wird es auch weiterhin gerne so tun.
- Schuhe sollten eine rutschsichere Sohle haben (Sturzvermeidung), einfach an- und auszuziehen sein und einfache Verschlüsse (Klettverschlüsse) haben.
- Kauf mehrerer gleicher „Lieblingskleidungsstücke“ verhindert Diskussion und erleichtert den erforderlichen Kleidungswechsel.
- Etiketten mit Namen, Adresse und Telefonnummer in der Kleidung erleichtern die Identifikation, wenn Menschen mit demenziellen Beeinträchtigungen „verloren“ gehen.
- Hilfe und Unterstützung von mobilen Pflege- und Betreuungskräften wird manchmal besser akzeptiert als von Familienmitgliedern.
TIPPS | An- und Auskleiden zum Herunterladen:
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