Reinigung und Pflege der Haut
Vorbeugen ist besser als heilen
Für die Haut, vor allem im Intimbereich, sind Harn- und Stuhlinkontinenz eine große Belastung. Harn und Stuhl können die Haut reizen und schädigen. Umso wichtiger ist es, die Haut im Intimbereich zu schützen – durch schonende Reinigung, regelmäßige Pflege und den Aufbau eines wirksamen Hautschutzes. Mit der richtigen Hautreinigung und -pflege sollte bereits vorbeugend begonnen werden.
Die Haut im Blick behalten
- Beugen Sie Hautschäden durch eine regelmäßige Hautinspektion vor (Kontrolle der Hautfalten im Genitalbereich, Region rund um den After, Schamlippen bei Frauen, Unterseite des Hodensacks bei Männern). Wenn Sie Veränderungen bemerken, holen Sie ärztlichen oder pflegefachlichen Rat ein.
- Reinigen Sie die Haut im Intimbereich so wenig wie möglich, aber so oft wie nötig! Das heißt: mindestens einmal täglich gründlich. Zwischendurch empfiehlt sich eine Reinigung mit Feucht- oder Öltüchern.
- Verwenden Sie hautschonende pH-neutrale Reinigungsmittel, die den hauteigenen Säureschutzmantel so wenig wie möglich verletzen. Herkömmliche Seife kann die Haut austrocknen!
- Milder Reinigungsschaum schont die Haut. Zur Entfernung wird kein Wasser, sondern nur ein sanftes Tuch benötigt. Auch Waschlotionen oder Waschcremen ohne Nachspülen sind geeignet und zudem praktisch. Wenn Sie Wasser zur Hautreinigung verwenden, sollte dieses nur lauwarm sein. Heißes Wasser trocknet die Haut aus.
- Achten Sie darauf, die Haut sorgfältig mit weichen Handtüchern zu trocknen – besser tupfen als reiben!
Die Haut pflegen und schützen
- Verwenden Sie hochwertige rückfettende Pflegeprodukte, die der Haut Feuchtigkeit zuführen. Sie bilden eine „Feuchtigkeitsbarriere“ und schützen so die Haut vor den aggressiven Stoffen, die in Harn und Stuhl enthalten sind.
- Lassen Sie sich in der Apotheke oder von einer Pflegefachkraft über die verschiedenen Hautpflegeprodukte beraten!
Tipps für Angehörige zur Intimpflege
- Die meisten Menschen empfinden es als unangenehm, ihre Intimpflege einer anderen Person überlassen zu müssen. Und oft ist dies auch umgekehrt der Fall. Angenehmer ist, die Intimhygiene selbst durchzuführen, solange das geht. Wenn Sie jemanden bei der Intimpflege unterstützen, versuchen Sie, einfühlsam zu agieren und erklären Sie der Person die jeweils folgenden Schritte. Und reden Sie ansonsten über andere Themen – das lenkt beide ein wenig ab.
- Bereiten Sie alles vor, was zur Intimpflege notwendig ist: Wasch- und Pflegeprodukte, Waschhandschuh, Handtücher, Reinigungstücher, frische Kleidung und Hilfsmittel sowie einen Mülleimer in der Nähe.
- Denken Sie daran, Ihre Hände vor und nach der Intimpflege gründlich zu reinigen, Einmal-Handschuhe zu tragen, eventuell auch eine Einmal-Schürze. Verwenden Sie Handtücher und Waschlappen nicht mehrfach und waschen Sie sie bei mindestens 60 Grad.
- Vor jeder Reinigung oder Pflege sollten Sie mit der Person zur Toilette gehen.
- Fragen Sie die betroffene Person, was für sie am bequemsten ist: Intimpflege kann im Stehen am Waschtisch, im Stehen oder Sitzen in der Dusche oder im Liegen im Bett durchgeführt werden.
- Lassen Sie sich von einer Pflegefachkraft die einzelnen Schritte zur korrekten Reinigung des Intimbereichs erklären.
Unsere Hilfswerk-Pflegekräfte verfügen über vielfältige Kompetenz in Kontinenz. Sprechen Sie uns an!
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