Erste Anzeichen einer Inkontinenz?
Werden Sie aktiv! Trainieren Sie Ihre Blase.
Gehen Sie sehr oft – mehr als siebenmal pro Tag – aufs WC? Verlieren Sie hin und wieder einen Tropfen Harn? Können Sie Ihre Blase nicht vollständig entleeren? Warten Sie nicht darauf, dass sich diese Symptome von selbst bessern. Suchen Sie rasch fachlichen Rat und beginnen Sie mit einer geeigneten Therapie.
Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass sie zu oft zur Toilette gehen: Die gesunde Harnblase dehnt sich wie ein Luftballon. Schöpfen wir ihre Kapazität nicht aus, kann sie immer weniger Harn aufnehmen, und sie meldet sich immer früher. Diese „Drangproblematik“ oder „überaktive Blase“ kann unsere Kontinenz schwächen. Zum Glück können wir die Blase „erziehen“.
Dokumentieren Sie, wie oft Sie die Blase entleeren und notieren Sie die jeweilige Harnmenge. Wenn Sie einen unaufhaltsamen Harndrang verspüren, die Harnmenge aber klein ist, sollten Sie handeln. Generell gilt: Gehen Sie nicht beim ersten Harndrang aufs WC! Verlängern Sie nach und nach den Abstand zwischen den Toilettengängen. Folgende Strategien unterstützen Sie dabei:
- Schließmuskel anspannen: Das „Schnüren“ des Blasenschließmuskels unterdrückt den Harndrang.
- Ablenkung: Sagen Sie das Einmaleins auf oder konzentrieren Sie sich auf das, was Sie gerade tun.
- Beruhigen Sie die Blase: Druck auf die Klitoris oder die Eichel beruhigt die Blase und reduziert den Harndrang.
- Ruhig atmen (tiefe Bauchatmung): Atmen Sie durch die Nase ein und durch den leicht geöffneten Mund langsam wieder aus.
Was Sie sonst noch tun können bei ersten Anzeichen einer Inkontinenz
- Trinken Sie weiterhin ausreichend!
- Bleiben Sie körperlich aktiv! Vermeiden Sie Sportarten wie Laufen oder Mountainbiken mit Belastungen durch starke Stöße.
- Nehmen Sie Medikamente? Klären Sie ab, ob diese Auswirkungen auf den Harn haben.
- Reduzieren Sie Koffein und Alkohol!
- Elektrostimulation oder Biofeedback können helfen, das Beckenbodentraining noch gezielter durchzuführen. Wenden Sie sich dafür an eine Physiotherapeutin/einen Physiotherapeuten.
- Sprechen Sie mit Ihrer Pflegekraft! Sie haben umfangreiches Wissen zum Thema (In)Kontinenz.
Fragen zur (In)Kontinenz?
Sprechen Sie mit Ihrer Pflegekraft! Pflegefachpersonen haben eine besondere Kompetenz, wenn es um (In)Kontinenz geht. Warum das so ist? Hier erfahren Sie mehr.
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