Sie nippen am Puppengeschirr, backen köstlichen Sandkuchen, untersuchen die Blätter am Wegesrand, stapeln Bausteine oder reihen sie aneinander. Kinder entdecken die Welt spielerisch und widmen ihr dabei ihre ganze Aufmerksamkeit. Im Tun erforschen sie Gegenstände und Zusammenhänge, probieren aus, vergleichen, begreifen.
Friedrich Wilhelm August Fröbel, der Begründer der Spielpädagogik, hob bereits im Jahr 1826 die Wichtigkeit des Spiels im frühen Kindesalter hervor und wies auf die Rolle von spielendem Lernen hin. Spiel sei nicht bloß „Spielerei“, sondern es habe vielmehr „hohen Ernst und tiefe Bedeutung“ und sei die wirksamste Methode zur frühkindlichen Selbstbildung.
Die Bedeutung des Spiels für die kindliche Entwicklung ist enorm: Indem Kinder spielen, sich bewegen, Handlungen mehrfach wiederholen und Dinge im wahrsten Sinne des Wortes begreifen, lernen sie auf verschiedenen Ebenen – und das nebenbei. „Lernen“ ist dabei nicht als die Ansammlung von Wissen etwa im Sinne des Auswendiglernens von Gedichten zu sehen, sondern als die Aneignung komplexer Fertigkeiten, das Verstehen von Zusammenhängen und Funktionsweisen.
Lernen, Denken und Handeln sind nicht nur Prozessabläufe des Gehirns, sondern des ganzen Körpers. Die Strukturen unseres Gehirns sind eng mit unseren Bewegungsabläufen verknüpft und werden durch Bewegung ständig weiterentwickelt. Aus diesem Grund ist körperliche Aktivität so wichtig für die kindliche Entwicklung. Mit jedem Strampeln, nach dem Spielzeug Greifen, Krabbeln oder Aufstehen entstehen neue neuronale Vernetzungen im Gehirn.
Ebenso regen Erfahrungen mit allen Sinnen die Verknüpfung der Nervenzellen an und werden gemeinsam mit den dazu erlebten Emotionen gespeichert. Einen glatten Stein halten, an Gewürzen riechen, über nasses Gras gehen, die Rinde eines Baumes befühlen oder den Garten auch mal nachts erforschen – die Sinneserfahrungen, die wir unseren Kindern ermöglichen können, sind schier unbegrenzt und lassen sie die Welt im wahrsten Sinne des Wortes begreifen.
Spielen fördert, indem es fordert.
Zu spielen ist für Kinder eine Form des Erfahrungsgewinns und des Sich-Ausdrückens. Im Spiel erkunden Kinder ihre Welt, nehmen Kontakt zu anderen auf und entfalten so ihre eigene Individualität. Bildung durch Spiel geschieht nicht nur eigenständig, sondern auch „ko-konstruktiv“ – durch Interaktionen mit anderen Kindern und Erwachsenen. Kinder lernen im gemeinsamen Spiel miteinander und voneinander, sie stimulieren sich wechselseitig und profitieren von Entwicklungsunterschieden.
Schon Wilhelm August Fröbel sah die zentrale Aufgabe von Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen darin, dem Spiel der Kinder Raum und ungestörte Entfaltungsmöglichkeiten zu geben. Oft neigen Erwachsene dazu, den Kindern alles zu erklären und ihre Fragen mit einer Fülle an Informationen zu beantworten. Experten raten hier zur Zurückhaltung, um die Wissbegierde der Kinder zu erhalten. Bereichernder, für Klein und Groß, ist es, gemeinsam und auf Augenhöhe Entdeckungsreisen zu unternehmen und die Welt zu erforschen.
Ihr Browser oder dessen Version ist veraltet und diese Seite damit nicht darstellbar. Bitte besuchen Sie unsere Seite mit einem aktuellerem Web-Browser. Auf der Webseite browsehappy.com finden Sie eine Auswahl an aktuellen Web-Browsern und jeweils einen Link zu der Herstellerseite.