Die JUICE-Mission hat ihre Reise ins Jupitersystem angetreten! Eine Ariane-Trägerrakete hat den Forschungssatelliten ins Sonnensystem geschickt. Mit an Bord: Technik vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz.
Irmgard Jernej ist Forscherin am Institut. Gemeinsam mit ihrem Team baut sie physikalische Messgeräte für den Weltraum. Wie das funktioniert und wie ihr Alltag als Technikerin in der Weltraumforschung aussieht, erzählt Irmgard Jernej hier!
Liebe Frau Jernej, wie kommt man in die Weltraumforschung?
Bei mir war es Zufall. Ich war an einem neusprachlichen Gymnasium. Nach der Matura habe ich eine zweijährige Berufsausbildung für Elektronik und Nachrichtentechnik gemacht. Zu dieser Zeit suchte das Institut für Weltraumforschung Leute und unser Klassenvorstand meinte: ‚Mädels, bewerbt euch!‘
Was machen Sie an einem normalen Arbeitstag?
In meiner Forschungsgruppe bauen wir Magnetfeldmessgeräte, so genannte Magnetometer. Zuerst arbeiten wir an den Plänen und am Design, danach entwickeln wir das Gerät. Zunächst verschiedene Testmodelle, dann das fertige Flugmodell. Dieses testen wir für den späteren Einsatz im Weltraum: Wir simulieren zum Beispiel den Raketenstart. Dafür schnallen wir das Gerät auf einen „Schütteltisch“. Dort wird es brutal durchgeschüttelt und muss das heil überleben. Jede Schraube muss halten, jedes Kabel gut befestigt sein. Wenn etwas locker wird, müssen wir schauen, was wir anpassen oder verstärken können.
Welche Eigenschaften muss man für Ihren Job mitbringen?
Man muss Freude daran haben, Probleme zu lösen. Wir arbeiten uns von einer Problemstellung zur nächsten vor, dürfen uns nicht entmutigen lassen und müssen immer neue Wege suchen. Außerdem braucht es Teamfähigkeit: Es wäre unmöglich, so ein Gerät allein zu bauen.
Was macht Ihnen besonders Spaß?
Letztes Jahr habe ich einen Magnetfeldsensor, den wir entwickelt und gebaut haben, an einem Satelliten montiert, der zum Jupiter fliegen wird. Zu erleben, wenn solche Geräte ein paar Wochen nach dem Start im Weltraum wieder eingeschaltet werden und noch funktionieren, ist ein besonderes Highlight.
Ihr Rat für junge Menschen und Mädchen, die in die Technik möchten?
Lasst euch nicht abschrecken und euch von niemandem sagen ‚Das ist nichts für dich!‘. Probiert es lieber selbst aus, die Technik ist vielleicht spannender als andere Berufe! Frauen werden in der Technik besonders gebraucht, weil sie viele Dinge anders angehen als Männer. Unterschiedliche Arbeits- und Sichtweisen ergänzen sich gut.
Eine große Kraft entsteht, wenn junge Menschen beschließen, etwas zu verändern. Sie haben Macht und die Zukunft des Planeten in ihrer Hand.
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