Auf jeden Fall! Ihr Baby entwickelt schon mit 4 Monaten Interesse an Gegenständen – weiche, farbkräftige Fühlbücher können schon Freude machen. Schon sehr früh kann man Kindern eine anregende Umgebung schaffen: Kinderreime, Lieder, Sing und Klatschspiele vermitteln Rhythmusgefühl und ein erstes Gefühl für Sprache. Vorlesen und gemeinsam Bilderbücher anschauen lassen Freude und Neugier an der Sprache entstehen und bilden schon im Baby und Kleinkindalter das Fundament fürs Lesen. Schaffen Sie eine gemütliche Leseatmosphäre, richten Sie einen besonderen Platz für die Bücher des Kindes ein (den das Kind später auch selbst erreichen kann) und machen Sie ein Ritual aus dem Geschichten lesen (Kinder lieben z.B. die tägliche Gutenachtgeschichte!). Eltern haben eine ganz wichtige Vorbildfunktion: Wenn Sie vorleben, dass Bücher etwas Besonderes, Magisches, Wunderbares sein können, dann ist auch bei Ihrem Kind das Interesse am Lesen geweckt. Nutzen Sie Bücher auch als Gebrauchsgegenstände: Probieren Sie ein Rezept aus Kochbüchern oder machen Sie sich gemeinsam in einem Lexikon über eine Frage Ihres Kindes schlau. Durch Sie entwickelt es eine selbstverständliche Beziehung zum Buch – und es wird sich darauf freuen, einmal selbst lesen zu lernen.
Fernsehen macht vielleicht keine „eckigen Augen“, wie unsere Eltern schon warnten. Aber: Bis zum fünften Lebensjahr ist das kindliche Auge noch im Aufbau und daher störanfälliger. Es benötigt tägliches Training, abwechslungsreiche Tätigkeit (nah – fern) und Herausforderungen durch Bewegung. Diese erhält es nicht beim „starren Schauen“, sondern durch Spielen im Freien, Basteln, Malen etc. Also: Fernseh- und Computerzeiten auf ein sinnvolles Maß beschränken, Pausen einlegen, auf ausreichende Ausleuchtung der Umgebung achten, Mindestabstand zum Bildschirm einhalten (mind. 5-fache Bildschirm diagonale). Ein Computermonitor sollte eine augenschonende Frequenz haben (mind. 70 Hertz) und in Augenhöhe des Kindes stehen. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind beim Fernsehen oder am Computer Probleme mit dem Sehen hat oder Kopfschmerzen bekommt, suchen Sie vorsichtshalber einen Augenarzt auf. Die Frage nach der Gefahr von Handystrahlung ist kontrovers und viel diskutiert. Fakt ist: Es gibt keine gesicherten Daten über die Langzeitwirkung. Übertriebene Panik ist sicher nicht angebracht, wohl raten Experten aber zu einem bewussten Umgang mit drahtlosen Techniken. Tragen Sie Ihr Handy nicht direkt am Körper, vor allen wenn Sie Ihr Kind nahe bei sich haben. Legen Sie es nachts nicht neben Ihr Bett oder in die Nähe Ihres Babys. Benutzen Sie Ihr Handy möglichst wenig bei schlechtem Empfang, denn da ist die Strahlung noch intensiver. Für kurze Nachrichten sind SMS „schonender“ als ein Anruf. Kinder unter 12 Jahren sollten Handys nur im Notfall benutzen, am besten mit einer Freisprecheinrichtung. Lassen Sie sich bei diesem Thema also nicht panisch machen, aber: Besser vorsichtig als leichtsinnig!
Lerncomputer gibt es bereits für ganz Kleine (ab 3 Jahre). Sie sind in Design, Bedienung und Inhalt völlig auf die Interessen und Bedürfnisse von Kindern ausgelegt. Sie können – in Maßen und altersgerecht eingesetzt – durchaus eine pädagogisch wertvolle Bereicherung und sinnvolle Alternative zum Familien-PC sein. Spielerisch können Kinder z.B. die Welt der Farben, Klänge oder Zahlen kennen lernen. Auch die älteren Kinder können, neben auf die Schule ausgerichteten Lernprogrammen (z.B. Sprach-, Grammatik- oder Rechenprogramme), in verschiedenen Wissensspielen viel über die Natur, die Umwelt und Technik lernen.
Achten Sie beim Kauf darauf, einen altersgerechten Lerncomputer auszuwählen: Zu viele Funktionen und zu schwierige Aufgaben könnten Ihr Kind überfordern, überreizen und frustrieren. Er sollte außerdem robust und leicht zu tragen sein. Auch hier gilt: Geben Sie einen altersgemäßen zeitlichen Rahmen vor und achten Sie auf einen ausgewogenen Anteil an anderen Freizeitaktivitäten! Memory spielen ist zum Beispiel mit Mama und Papa viel lustiger als alleine am Computer – und gerade kleine Kinder lernen am besten im natürlichen Spiel!
Ratsam ist auch die Verwendung kratz- und stoßfester Schutzfolien bzw. von Silikonrahmen („Bumper“). Für Kindergarten und Schulkinder gibt es eine große Auswahl an Lern- und Spiel-Apps, die altersgerecht aufbereitet sind und spielerisch beim Lesen, Schreiben oder Rechnen unterstützen. Bei der Auswahl helfen Empfehlungsdienste und Kinderportale (siehe Tipps). Machen Sie sich zu allererst selbst ein Bild davon!
Bei etwas größeren Kindern können Sie den Kauf eines eigenen Kinder-Tablets in Betracht ziehen – diese sind in Form und Funktion speziell für Kinder ausgelegt und können alleine genutzt werden.
Für Kinder unter 3 Jahren empfehlen Medienpädagogen generell, sie erst mal die reale Welt kennenlernen zu lassen und sie nicht mit digitalen Medien zu überfordern. Aber ab dann können Kinder durchaus ihre ersten Ausflüge in die digitale Welt machen – auch auf Mamas oder Papas Tablet. Aber bitte immer in Begleitung! Bleiben Sie in der Nähe, um Ihrem Kind helfen zu können und zu beobachten, was Ihr Kind macht und wie es reagiert. Beschränken Sie die Nutzungszeit. Deaktivieren Sie den selbständigen Internetzugang und aktivieren Sie die Sicherheitseinstellungen bzw. Kinderschutz-Apps. So wird vermieden, dass Kinder Apps und Internetseiten öffnen, die nicht für sie geeignet sind.
Die Fragen und Antworten sind Teil des Hilfswerk Medienkompass. Weitere Fragen und Antworten zum Thema bzw. den vollständigen Hilfswerk Medienkompass finden Sie hier:
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