„Angesichts der herausragenden Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflege- und Betreuungsberufen, des Personalmangels in der Branche und nicht zuletzt der massiven Belastungen in der Pandemie muss ein Abschluss her, der die für die Verhandlungen gültige Inflationsrate von etwa 7,2 Prozent weit übersteigt und daher jedenfalls deutlich über 8 Prozent zu liegen kommt“, lässt Othmar Karas, Präsident des Hilfswerk Österreich, anlässlich der heute Nachmittag stattfindenden ersten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen im Sozialbereich aufhorchen.
„Diese Berufsgruppen, oft Frauen, die das Wohlergehen von älteren und kranken Menschen verantworten, haben dieselbe Anerkennung verdient wie klassische Männerberufe, beispielsweise die Metaller“, spielt Karas auf die anlaufenden Verhandlungen in anderen Branchen an. „Die politischen Verantwortungsträger, und das sind in diesem Falle vor allem die Länder, müssen sich auf einen ordentlichen Abschluss einrichten. Es ist höchst an der Zeit, hier klare Zeichen zu setzen“, so Karas. Es gehe auch darum, die Kaufkraft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krisenzeiten zu erhalten und deren Lebensunterhalt ökonomisch angemessen abzusichern. „Wenn die Politik würdiges Altern in Österreich sicherstellen möchte, dann muss sie diesen Schritt gehen und deutliche Weichenstellungen zu Gunsten der Pflege- und Betreuungsberufe vornehmen. Das Gehalt ist nicht alles, es gibt auch noch eine Reihe anderer notwendiger Maßnahmen. Aber das Gehalt ist wichtig. Und darum brauchen wir diesen Abschluss“, schließt Karas.