Keine Woche vergeht, in der nicht Medienberichte Missstände in der 24-Stunden-Betreuung aufzeigen. „Als Qualitätsanbieter in diesem für Österreichs Familien so wichtigen Betreuungsangebot befürworten wir klarerweise das Bekenntnis zu einer grundlegenden Reform der 24-Stunden-Betreuung im Regierungsprogramm“, sagt Othmar Karas, Präsident des Hilfswerk Österreich. „Wir unterstreichen die Notwendigkeit, hier zügig Verbesserungen in die Umsetzung zu bringen und begrüßen den jüngsten Vorstoß von Gesundheits- und Sozialministerin Beate Hartinger-Klein, einen Diskussionsprozess auf breiter Basis zu starten sowie eine Arbeitsgruppe einzurichten.“ Das Hilfswerk hat schon früh die Notwendigkeit von verbindlichen Mindest-Qualitätsstandards in der 24-Stunden-Betreuung erkannt und vor mehr als zwei Jahren gemeinsam mit Volkshilfe und Caritas unter dem Titel SICHER. KOMPETENT. FAIR. erfolgreich ein Qualitätslabel eingeführt. „Wir gehen davon aus, dass Ministerin Hartinger-Klein bei diesem Reformschritt auf die Erfahrungswerte und das Know-how der großen Anbieter nicht verzichten wird und bekräftigen einmal mehr unsere fünf zentralen Forderungen zur Weiterentwicklung des 24-Stunden-Betreungsmodells“, so Karas.
Fünf Forderungen zur Reform der 24-Stunden-Betreuung
- Leistbarkeit sicherstellen, Förderung anpassen
- Verpflichtende Qualitätsstandards flächendeckend umsetzen
- Verbindliche fachliche bzw. fachpflegerische Begleitung
- Fortbildungsangebote nach dem Vorbild anderer Berufsgruppen
- Fairness und Transparenz gegenüber Betreuer/innen und Kundinnen und Kunden sicherstellen
Abschließend betont Karas, dass sich die Politik nicht nur über die Ausgestaltung von Betreuungs- sowie Pflegesettings sondern vor allem auch über die Rahmenbedingungen für betreuungs- und pflegebedürftige Menschen und deren Angehörigen klar werden muss: „Es gibt keinen Grund, bei der Reform der 24-Stunden-Betreuung noch länger zuzuwarten. Aber allen Beteiligten sollte klar sein, dass Qualität auch ihren Preis hat, der im Sinne der Leistbarkeit für alle Österreicherinnen und Österreicher von der Gesellschaft abgefedert werden muss, wenn wir dieses Thema dauerhaft aus den Schlagzeilen holen wollen. Ministerin Hartinger-Klein hat den ersten Schritt angekündigt, jetzt gilt es, mutig voranzuschreiten und klar zu machen, dass das Regierungsprogramm mehr als eineunverbindliche Absichtserklärung ist.“