Ältere Menschen und pflegende Angehörige haben die Corona-Pandemie als große emotionale und psychische Belastung erlebt. Viele haben sich zurückgezogen und noch nicht zurückgefunden in ihr gewohntes Sozialleben. Einsamkeitsgefühle und Überforderung sind die Folgen. Das Hilfswerk unterstützt sie mit speziellen Angeboten, aus der Isolation und zu mehr Lebensfreude zu finden.
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Für ältere Menschen und pflegende Angehörige waren die vergangenen Monate besonders schwierig: Die lange Dauer der Pandemie zermürbt. Viele haben ihre Sozialkontakte angesichts der hohen Infektionszahlen zudem erneut stark reduziert und sich in die eigenen vier Wände zurückgezogen. Ängste und Einsamkeitsgefühle haben zugenommen, Bewegung und Zeit an der frischen Luft sind oft zu kurz gekommen.
„Seniorinnen und Senioren haben in diesem zweiten Corona-Winter auf Vieles verzichtet. Dem entsprechend hat er an ihren Kräften gezehrt. Auch für viele pflegende Angehörige war die Belastung größer als sonst – etwa, weil sie weniger Unterstützung durch Dritte genutzt haben,“ erläutert Mag. Sabine Maunz, Fachliche Leitung Pflege und Betreuung beim Hilfswerk Österreich.
Mit neuer Lebensfreude in den Frühling
Umso wichtiger sei es nun, gemeinsamen Aktivitäten und wohltuenden Kontakten wieder größeren Stellenwert zu geben. „Mit den steigenden Temperaturen und dem nahenden Frühling fällt es vielen leichter, die eigenen vier Wände zu verlassen und den Austausch mit anderen zu suchen“, so Hilfswerk-Expertin Maunz. Das bringt neue Lebensfreude und durchbricht die Einsamkeit. Für all jene, denen das nicht alleine gelingt, hält das Hilfswerk spezielle Angebote bereit:
Das Hilfswerk Salzburg etwa lädt ältere Menschen, die sich einsam fühlen, zu Tagesbesuchen in seine Senioren-Tageszentren ein. Dort finden sie Unterhaltung, Anschluss und Abwechslung zum Alltag. So werden pflegende Angehörige tageweise entlastet. Einmal pro Monat ist der Besuch kostenlos. Außerdem bietet das Hilfswerk Salzburg einen Krankenhausbegleitdienst an: Ältere Menschen, die nicht über die finanziellen Mittel oder die Unterstützung durch Angehörige verfügen, werden kostenlos zu Untersuchungen und Behandlungen ins Krankenhaus gebracht.
Im Hilfswerk Kärnten erfreut sich das Projekt „Spazieren gegen die Einsamkeit“ anhaltender Beliebtheit. Ein- bis zweimal pro Woche laden Sozialpädagog/innen zu einem Spaziergang, der unter einem stärkenden Motto steht. Und die Gesundheitsberatung „JETZT“ des Wiener Hilfswerk informiert ältere Menschen darüber, was sie für die eigene Gesundheit tun können. Viermal pro Monat findet zudem ein Gesundheitsplausch mit diplomierten Pflegekräften zu verschiedenen Gesundheitsthemen statt.
Das Hilfswerk Steiermark bietet mit der aufsuchenden psychosozialen Betreuung und psychiatrischen Beratung Unterstützung bei Ängsten, Konflikten oder Überforderung. Das Hilfswerk Salzburg ermöglicht pflegenden Angehörigen mit der psychosozialen Begleitung Beratungsgespräche, Entlastung und Erfahrungsaustausch in Kleingruppen.
Mit diesen sozialen Aktivitäten, psychosozialer Begleitung und Beratung oder gesundheitsfördernden Maßnahmen finden ältere, einsame Menschen soziale Einbindung und pflegenden Angehörige Entlastung. Sie sind Teil des Projekts „Gemeinsam gegen Alterseinsamkeit, Armut und Ausgrenzung“ wurden dank einer Förderung durch das Sozialministerium im Sommer 2021 ins Leben gerufen und werden seither – unter jeweils angepassten Sicherheitsbestimmungen – rege genutzt.
Hotline für pflegende Angehörige
Pflegenden Angehörigen steht die Hilfswerk Hotline offen: Erreichbar unter 0800 640 660, von Montag bis Donnerstag von 9:00 bis 16:00 Uhr, Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr – gebührenfrei aus ganz Österreich. Hier beraten qualifizierte Fachkräfte bei seelischer oder emotionaler Not, Überforderung und Krankheit, im Hinblick auf finanzielle Schwierigkeiten oder bei Fragen zu Pflege und Betreuung. Die Hotline hilft pflegenden Angehörigen, rasch und unkompliziert die Unterstützung zu finden, die sie brauchen.
Aktuelle Angebote der Hilfswerk Landesverbände für Seniorinnen und Senioren sowie pflegende Angehörige
Hilfswerk Kärnten: Spaziergänge gegen Einsamkeit
Das Hilfswerk Kärnten organisiert professionell begleitete Spaziergänge in vertrauter Umgebung vor Ort. Auf diese Weise stärken und verbessern Seniorinnen und Senioren nicht nur ihre körperliche, sondern auch ihre seelische Gesundheit sowie Ihre Zuversicht.
Weitere Informationen: https://www.hilfswerk.at/kaernten/
Hilfswerk Salzburg
1. Krankenhausbegleitdienst: Das Hilfswerk Salzburg begleitet ältere Menschen, die nicht über die finanziellen Mittel oder die Unterstützung durch Angehörige verfügen, zu Untersuchungen und Behandlungen im Krankenhaus.
2. Tagesbesuche in Tageszentren: Einsame ältere Menschen sind eingeladen, tagsüber die Senioren-Tageszentren des Hilfswerk Salzburg zu besuchen. Ein kostenloser Fahrtendienst holt Sie von zu Hause ab, bringt Sie ins Tageszentrum und fährt sie nach ihrem Besuch wieder nach Hause.
3. Psychosoziale Begleitung pflegender Angehöriger: In Kleingruppen tauschen sich pflegende Angehörige aus, erweitern Ihr Wissen im Umgang mit der Situation, finden zu mehr Selbstbestimmtheit und schöpfen neue Kraft und Zuversicht.
Weitere Informationen: www.hilfswerk.at/salzburg oder 0662 / 43 47 02
Hilfswerk Steiermark: Psychiatrische Beratung und psychosoziale Betreuung
Psychotherapeut/innen helfen Seniorinnen und Senioren, seelische Not zu lindern und ein selbstbestimmtes Leben in vertrauter Umgebung zu verwirklichen. Pflegende Angehörige erfahren Entlastung im Umgang mit der vielfach schwierigen und belastenden Situation.
Weitere Informationen: https://www.hilfswerk.at/steiermark/psychosoziale-dienste/seniorinnen-und-senioren/sopha-sozialpsychiatrische-hilfe-im-alter/
Hilfswerk Wien: Gesundheitsberatung „JETZT“
Im Rahmen persönlicher Beratungen – telefonisch oder vor Ort – erfahren Seniorinnen und Senioren, was sie für Ihre Gesundheit tun können. Beim Gesundheitsplausch (online oder telefonisch), der viermal im Monat stattfindet, tauschen sie sich in der Gruppe mit einer diplomierten Pflegefachperson zu Gesundheitsthemen aus.
Weitere Informationen und Anmeldung:
Wiener Hilfswerk, Nachbarschaftszentrum 3 – Landstraße, Barichgasse 8, 1030 Wien
T: +43 1 512 36 61-3250 | nz3(at)wiener.hilfswerk.at
Die Gesundheitsberatung „JETZT“ für ältere Menschen ist ein Projekt in Kooperation mit den Nachbarschaftszentren. Die Nachbarschaftszentren werden gefördert von der Stadt Wien.
Förderung durch das Sozialministerium
Die Maßnahmen des Hilfswerks werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) gefördert: Das BMSGPK unterstützt im Jahr 2021 Projekte gemeinnütziger Organisationen zur Abfederung der negativen sozialen und armutsrelevanten Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf vulnerable Personengruppen. Anlass dafür waren die negativen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf armuts- oder ausgrenzungsgefährdete Personen sowie auf bestehende Unterstützungsstrukturen für diese Zielgruppe.