Auch in diesem Jahr werden zum Tag der Pflege am 12. Mai wieder – und völlig zu Recht! – von verschiedener Seite Dankesbekundungen an das Pflegepersonal, aber auch eine Fülle von Forderungen zur Verbesserung der Situation in der Pflege vorgebracht, vor allem hinsichtlich der angespannten Personallage. Das Hilfswerk Österreich, größter gemeinnütziger Anbieter von Dienstleistungen rund um die Pflege zuhause, möchte zum Tag der Pflege 2024 den Blick der Öffentlichkeit nicht nur auf Probleme lenken, sondern auch auf positive Gestaltungsmöglichkeiten.
„Eine große Chance zur Verbesserung der Sicherheit und Qualität in der Pflege sowie zur Entlastung des Pflegepersonals liegt in der Digitalisierung, vor allem in der adäquaten Anbindung des Pflegesystems an die Elektronische Gesundheitsakte ELGA“, meint Hilfswerk-Geschäftsführerin Elisabeth Anselm. „Eine datenschutzkonforme digitale Integration von Gesundheits- und Pflegesystem wäre ein Game Changer“, ist Anselm überzeugt. In der Praxis würde das bedeuten, dass alle in einen Fall involvierten Dienstleister mit den für ihre Aufgaben relevanten Daten arbeiten können. „Wir würden aufwändige Dokumentations-, Übergabe- und Übertragungsprozesse einsparen. Und vor allem würden wir die Sicherheit der Betroffenen erheblich verbessern, weil wichtige Informationen unverzüglich vorliegen und nicht verloren gehen können“, erläutert Anselm.
Ein Beispiel aus der Praxis beschreibt die Hilfswerk-Geschäftsführerin wie folgt: „Muss eine Person in häuslicher Langzeitpflege ins Spital, könnte man dort via eCard auch auf relevante Informationen des Pflegedienstes über die gesundheitliche Entwicklung zugreifen und allfällige Beeinträchtigungen, z. B. durch eine Demenzerkrankung, berücksichtigen. Bringt der Rettungsdienst die Person zurück in den eigenen Haushalt, könnte die Hauskrankenpflege auf Basis der pflegerelevanten Daten aus dem Spital umgehend alle notwendigen Vorkehrungen treffen.“
Was für Rettungsdienste opportun sei, müsse auch für Pflegedienste gelten, argumentiert das Hilfswerk. So hat der Gesundheitsausschuss des Nationalrats vergangene Woche eine Regierungsvorlage bearbeitet, deren Ziel die Anbindung von Rettungsdiensten sowie der Gesundheitshotline 1450 an die elektronische Gesundheitsakte ELGA ist. „Nimmt man den im neuen Finanzausgleich beschriebenen Grundsatz für die Langzeitpflege „digital vor mobil vor stationär“ ernst, kommt die Politik eigentlich nicht umhin, Pflegedienste an ELGA anzubinden und die Digitalisierung im Sektor unter Beachtung des Datenschutzes insgesamt zügig voranzutreiben“, schließt Anselm.
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