Heute Vormittag empfing die Regierungsspitze – BK Kurz, VK Kogler, BM Anschober und BM Köstinger – Vertreter/innen von Hilfsorganisationen, um die Themen Alterseinsamkeit und Isolation Pflegebedürftiger zu erörtern. Othmar Karas, Präsident des Hilfswerk Österreichs betonte dabei, dass rund 80 Prozent aller Pflegebedürftigen zuhause, von Angehörigen und/oder mobilen Pflegediensten umsorgt werden.
„Ich freue mich, dass die Bundesregierung zum Start der Pflegereform ein großes, im Zuge der Corona-Pandemie besonders virulent gewordenes Problem erkannt hat. Wer ältere Menschen vor Vereinsamung schützen will, der muss ihr persönliches Umfeld stärken. Je größer die Unterstützung für pflegende Angehörige, desto kraftvoller und zuversichtlicher können sie sich ihren Liebsten zuwenden“, so Karas.
Unterstützung und Entlastung erfahren Pflegebedürftige und pflegende Angehörige vor allem durch die Fachkräfte der mobilen Pflegedienste. Es sei deshalb unerlässlich, nicht nur den Kostenrahmen für deren Leistungen zu verbessern, sondern spezifische Angebote der mobilen Dienste gezielt zu fördern und auszubauen. „Das betrifft vor allem auch psychosoziale Hilfestellungen für pflegende Angehörige. Fachkräfte der Pflegeträger sind imstande deren Sorgen, deren physische und seelische Beanspruchung zu lindern. Dafür braucht es vernünftige Rahmenbedingungen, damit die Fachkräfte schnell und in ausreichendem Ausmaß helfen können“, fordert Karas.
„Der Corona-Lockdown hat außerdem gezeigt, dass Pflegebedürftige und Angehörige zu Risikogruppen von Epi- und Pandemien zählen. Eine Lehre aus dieser Zeit muss sein: Diese Menschen brauchen eine funktionierende, kostenlose, dezentrale und rasch verfügbare Testinfrastruktur. Die diplomierten Pflegekräfte kennen die familiären Situationen genau, können kraft ihrer Ausbildung Testabstriche nehmen und so zur schnellen Gewissheit hinsichtlich Ansteckung beitragen“, bricht Karas abschließend eine Lanze für die volkswirtschaftlich sinnvolle Nutzung vorhandener Kompetenzen der mobilen Dienste.