Heute Freitag, 14. Februar 2020, hat der Rechnungshof eine umfassende Analyse des österreichischen Pflegesystems vorgelegt. „Der Bericht zeigt in bemerkenswerter Schärfe zahlreiche Defizite des heimischen Pflegesystems auf und liefert ein klares Bild der künftigen Aktionsfelder für die von der Bundesregierung angekündigten Pflegereform“, sagt Elisabeth Anselm, Geschäftsführerin des Hilfswerk Österreich. Im türkis-grünen Regierungsprogramm seien laut Hilfswerk – auch vor dem Hintergrund des aktuellen Rechnungshofberichtes – bereits viele richtige Pfade angelegt, aber: „Wir müssen zügig ins Tun kommen, denn wir haben keine Zeit zu verlieren“, meint Anselm.
Datenlage nach wie vor verheerend
Der Bericht des Rechnungshofes leiste einen wichtigen Beitrag zu einer faktenbasierten Diskussion rund um mögliche Reformschritte im Pflegebereich. Allerdings stelle die teilweise äußert dürftige Datenlage auch die obersten Prüfer/innen des Landes vor enorme Schwierigkeiten, das Pflegesystem transparent darzustellen. Anselm empfindet diesen Umstand als „verheerend“ und begrüßt daher die Forderung des Rechnungshofes nach einer Verbesserung der Datenerhebung. „Die Politik braucht verlässliche Zahlen und Fakten, um notwendige Entwicklungen und Reformen sowohl an den Bedürfnissen der pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen, als auch an den Kriterien eines verantwortlichen Umgangs mit Steuermitteln ausrichten zu können“, so Anselm.
Mobile Dienste als Schlüssel der Versorgung
„Das Hilfswerk sieht sich durch den Bericht jedenfalls auch in seiner langjährigen Forderung nach einem beherzten Ausbau der mobilen Dienste bestätigt. Die Prüfer/innen des Rechnungshofs liefern in ihren Bundesländervergleichen einen validen Beweis dafür, dass sich professionelle Unterstützung durch mobile Dienste wie Hauskrankenpflege und Heimhilfe bei der Pflege und Betreuung zu Hause bestens dazu eignet, eine hohe Versorgungsdichte und -qualität im Sinne der Bevölkerung herzustellen und gleichzeitig die Kosten zu dämpfen. Mit dem vorliegenden Bericht steht ein nützliches Instrument zur Verfügung. Jetzt liegt es an der Politik, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und ebenso mutig wie zügig die Reform anzugehen“, so Elisabeth Anselm abschließend.