Rund um den herbstlichen Schulbeginn flammen Sorgen und familiäre Konfliktfälle wieder auf. Oft sind Lernschwierigkeiten, schulische Probleme und vergangene Misserfolge deren Auslöser. Das Corona-bedingte Homeschooling hat bei vielen Schüler/innen die Motivation gedämpft, die Lerndefizite verstärkt und die innerfamiliären Auseinandersetzungen verstärkt.
Als einer der erfahrensten Anbieter von Kinder- und Schüler/innen-Betreuung kann das Hilfswerk dank einer Förderung durch das Sozialministerium seine flexiblen außerschulischen Betreuungs- und Lernangebote ausweiten. So werden Familien (nicht nur) in schulbedingten Konfliktsituationen entlastet. „Als Partner von Familien erleben wir die Sorgen von Eltern, Kindern und Jugendlichen hautnah. Das vergangene Schuljahr hat von allen Beteiligten immens viel gefordert. Die Mehrfachbelastung durch Homeoffice, Homeschooling und Lockdowns hat so manche Familie an ihre Grenzen gebracht – emotional, psychisch und in vielen Fällen auch finanziell“, meint Hilfswerk-Expertin Martina Genser-Medlitsch. Sie nimmt angesichts des aktuellen Covid-Infektionsgeschehens und der stagnierenden Impfquote auch für das neue Schuljahr viel Unsicherheit bzgl. weiterer Homeschooling-Phasen wahr. Besonders davon betroffen wären nicht nur Kinder und Jugendliche aus Familien mit geringen Einkommen und Bildungschancen, sondern auch jene, deren Eltern aus beruflichen Gründen kaum den nötigen Koordinations-, Betreuungs- und Zeitaufwand während des Homeschoolings leisten können.
Lerntrainings und Beratung entlasten innerfamiliäre Kommunikation
Schüler/innen in schwierigen Lagen – und ihren Familien – unterstützt das Hilfswerk mit professionell geleiteten, niederschwelligen und kostengünstigen bis kostenlosen Angeboten: „Im Mittelpunkt steht immer das einzelne Kind mit seinen Stärken und Schwächen. Je nach Bedarf offerieren einzelne Hilfswerk-Landesverbände an unterschiedlichen Standorten individuelle Lerntrainings bzw. Lernen in Kleingruppen sowie Trainings zu spezifischen Problemlagen, wie z. B. Legasthenie und Dyskalkulie. Dazu kommen alltagstaugliche Tipps und Strategien, um Konzentrationsfähigkeit und Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler zu steigern. „Die Angebote können kurzfristig oder während des gesamten Schuljahrs in Anspruch genommen werden“, erläutert Genser-Medlitsch und fährt fort: „Unsere Hilfestellungen erleichtern Kindern und Jugendlichen die erfolgreiche Bewältigung des Schulalltags. Damit reduziert sich die familiäre Belastung durch dieses konfliktträchtige Thema, die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern entspannt sich. Es bleibt mehr stressfreie gemeinsame Zeit, in der die Beziehungen zwischen den Generationen vertrauensvoll und stabilisierend erlebt werden können.“
Hilfswerk-Hotline: Beratung für Eltern
Wer rasch hilft, hilft doppelt. Unter diesem Motto hat das Hilfswerk eine Hotline für Eltern und Erziehende eingerichtet. Unter 0800 640 680 erhalten Familien sachkundige Beratung und Unterstützung, um die Herausforderungen, vor allem die Corona-bedingten Folgen des (Schul-)Alltags in der Familie besser zu meistern (Mo – Do, 9 – 16 Uhr, Fr, 9 – 13 Uhr, gebührenfrei aus ganz Österreich).
„Die Hotline wurde besonders während der Homeschooling-Phasen stark in Anspruch genommen und zeigt, wie sehr solche Ausnahmesituationen das System Familie an seine Belastbarkeitsgrenzen bringen“, so Martina Genser-Medlitsch.
Für weitere Informationen zur Lernbegleitung und Hilfestellungen für Schüler/innen siehe http://coronahilfe.kinderjugendlichefamilien.hilfswerk.at/
Förderung durch das Sozialministerium
Die nachstehenden Angebote des Hilfswerks sind Teil des Projekts „Soziale Hilfen in der Pandemie. JETZT gemeinsam Kinder, Jugendliche und ihre Familien stärken“ der Bundesarbeitsgemeinschaft freie Wohlfahrt (BAG). Das Projekt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gefördert.