Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte Sozialminister Anschober heute, Montag, 5. Oktober 2020, die Ergebnisse des einschlägigen digitalen Beteiligungsprozesses vom Sommer und skizzierte die Eckpfeiler der kommenden Pflegereform. „Wir sind erfreut, dass Minister Anschober die Pflegereform neben der Pandemie als zentrale Herausforderung seiner politischen Agenda sieht“, sagt Othmar Karas, Präsident des Hilfswerk Österreich.
„Österreich braucht eine echte Reform in der Pflege, keine Kosmetik und kein Flickwerk, sondern einen großen Wurf, der unser System angesichts der Herausforderungen zukunftsfähig aufstellt“, fordert Karas und fährt fort: „Wir werden dafür Kreativität, Mut und die entsprechenden Finanzmittel benötigen.“ Die Herausforderungen lägen laut Hilfswerk auf drei Ebenen: einer nachhaltigen Finanzierung, einer bedarfsgerechten Weiterentwicklung der Versorgungslandschaft und einer wirksamen Personaloffensive.
Gemeinsam mit Ulrike Famira-Mühlberger (WIFO) hat BM Anschober heute nochmals auf die Personalbedarfszahlen im Pflegesektor hingewiesen. Bis 2030 brauche Österreich rund 100.000 zusätzliche Arbeitskräfte, das sind etwa 76.000 Vollzeitäquivalente. Im Hilfswerk, aber auch in anderen großen Trägerorganisationen hält man die Personalfrage deshalb für die Schicksalsfrage der Pflegereform schlechthin.
Am kommenden Mittwoch, 7. Oktober 2020 werden Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz und Volkshilfe im Rahmen einer Pressekonferenz die Personalproblematik in der Pflege im Detail erläutern und jene dringenden Weichenstellungen benennen, die ein zukunftsfähiger Sektor braucht?