Weihnachten ist aufgrund seiner rituellen und ausgeprägten emotionalen Bedeutung immer eine Zeit, in der sich vermehrt Menschen an uns und unsere Beratungs- und Unterstützungsangebote wenden. Da die sozialen Beziehungen im Alter weniger werden und die Zahl alleinlebender Senior/innen kontinuierlich steigt, ist insbesondere diese Gruppe von Einsamkeit betroffen. Aber auch psychisch erkrankte Menschen, Personen, deren Kinder und/oder Familien weit entfernt wohnen, oder alleinstehende Menschen, die sich oft nicht getrauen, bei befreundeten Familien oder Paaren Anschluss zu finden, melden sich in der Weihnachtszeit vermehrt beim Hilfswerk. Und ganz besonders groß und belastend ist die Einsamkeit für all jene Menschen, deren Partner/in erst kürzlich verstorben ist oder die eine Trennung hinter sich haben, und die ihr erstes Weihnachtsfest allein verbringen müssen. Wir haben für Sie unsere Hilfswerk Angebote zusammengefasst.
Unsere Hilfswerk Angebote im Überblick
Wenn Sie sich einsam fühlen oder einfach mit jemandem reden wollen, bieten wir Ihnen gerne folgende Möglichkeiten:
Ganz Österreich:
Gebührenfreie Hilfswerk Gesprächs- und Beratungs-Hotline
Offen zwischen den Feiertagen (Ausnahme: Wochenenden und 26. Dezember)
Tel.: 0800 640 660 von MO-DO 9-16 Uhr und FR 9-12 Uhr
Kärnten:
Sozialservice des Hilfswerk Kärnten 050544 2039
Der Fachbereich Psychotherapie.Psychologie und Beratung des Hilfswerk Kärnten bietet das ganze Jahr und auch rund um die Weihnachtszeit Psychotherapie und Beratung vor Ort zu Hause an.
Fachbereich Psychotherapie. Psychologie. Beratung: Alma Brkic-Elezovic 0676/8990 1422 oder Ingrid Lippitz 0676/8990 1060.
In Klagenfurt finden zudem zweimal die Woche „Spaziergänge gegen die Einsamkeit“ statt, und der Hilfswerk-Generationentreff in Klagenfurt organisiert speziell rund um die Weihnachtszeit diverse Weihnachtsfeiern und Feste, bei denen Menschen zusammenkommen können.
Niederösterreich:
NÖ Frauentelefon des Hilfswerk Niederösterreich
Psychosoziale Beratung, Rechtsberatung sowie Beratung in den Fremdsprachen Russisch, Tschetschenisch, Türkisch und Serbokroatisch. Ob nach einer Gewalterfahrung, bei Eheproblemen, Depressionen oder sonstigen belastenden Situationen: Die Beraterinnen haben ein offenes Ohr und bieten rasche, unbürokratische und professionelle Erstinformation in Problemsituationen. Der Anruf beim NÖ Frauentelefon scheint nicht in der Telefonrechnung auf.
Tel: 0800 800 810
Der ehrenamtliche Besuchsdienst des Hilfswerk Niederösterreich biete nicht nur speziell zur Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über Besuchsdienste an: Freiwillige besuchen ältere, einsame Menschen zuhause und verbringen regelmäßig Zeit mit ihnen, plaudern, spielen, gehen spazieren. Wenn es Angehörige und Kund/innen wünschen, erhöht das Hilfswerk Kärnten speziell in der Weihnachtszeit die Stunden der mobilen Pflege und Betreuung.
Wien:
Nachbarschaftszentren des Wiener Hilfswerks:
- Allgemein: +43 1 512 36 61-3003, nachbarschaftszentren@wiener.hilfswerk.at
- Nachbarschaftszentrum 2: Vorgartenstraße 145-157, 1020 Wien, Tel.: +43 1 512 36 61-3200, nz2@wiener.hilfswerk.at
- Nachbarschaftszentrum 3: Barichgasse 8, 1030 Wien, Tel.: +43 1 512 36 61-3250, nz3@wiener.hilfswerk.at
- Nachbarschaftszentrum 6: Bürgerspitalgasse 4-6, 1060 Wien, Tel.: +43 1 512 36 61-3300, nz6@wiener.hilfswerk.at
- Nachbarschaftszentrum 7: Schottenfeldgasse 29/Eingang 2, 1070 Wien, Tel.: +43 1 512 36 61-3360, nz7@wiener.hilfswerk.at
- Nachbarschaftszentrum 8: Florianigasse 24, 1080 Wien, Tel.: +43 1 512 36 61-3400; nz8@wiener.hilfswerk.at
- Nachbarschaftszentrum 12: Am Schöpfwerk 31/Stiege 3, 1120 Wien, Tel.: +43 1 512 36 61-3450, nz12@wiener.hilfswerk.at
- Nachbarschaftszentrum 15: Kardinal-Rauscher-Platz 4, 1150 Wien, Tel.: +43 1 512 36 61-3500, nz15@wiener.hilfswerk.at
- Nachbarschaftszentrum 16: Stöberplatz 2, 1160 Wien, Tel.: +43 1 512 36 61-3550, nz16@wiener.hilfswerk.at
- Nachbarschaftszentrum 17: Hernalser Hauptstraße 53, 1170 Wien, Tel.: +43 1 512 36 61-3600, nz17@wiener.hilfswerk.at
- Nachbarschaftszentrum 22: Rennbahnweg 27/Stg. 2-3/R1, 1220 Wien, Tel.: +43 1 512 36 61-3650, nz22@wiener.hilfswerk.at
Salzburg:
Das Hilfswerk Salzburg bietet im Rahmen freiwilligen Engagements die Möglichkeit eines Besuchsdienstes.
Die Mitarbeiter/innen der mobilen Pflege und Betreuung sowie von Essen auf Rädern (Salzburg, Kärnten und Niederösterreich) sind natürlich auch über die Feiertage im Einsatz. Sie sind auch in dieser Zeit ein wichtiger sozialer Kontakt für viele Menschen. Zudem bietet das Hilfswerk das ganze Jahr über niederschwellig Möglichkeiten an, um Kontakte zu knüpfen – etwa im Rahmen von Senior/innen-Treffens, bei gemeinsamen Aktivitäten oder in Nachbarschaftszentren. Oft gewinnen Menschen auf diese Weise neu Bekannte und Freund/innen, mit denen sie auch an Weihnachten in Kontakt stehen bzw. sogar gemeinsam feiern.
Was tun bei Einsamkeit?
Als Erstes und Wichtigstes hören wir beim Hilfswerk den Menschen mit vollster Aufmerksamkeit zu und nehmen uns dafür so viel Zeit, wie es braucht. Grundlegende Anregungen, um besser mir Situationen der Einsamkeit zurechtzukommen sind sodann:
- Nehmen Sie Ihre Gefühle wahr und ernst – es hilft nicht, sie zu bagatellisieren. Beobachten Sie Ihre Gefühle, sagen Sie (am besten laut) zu sich selbst: „Jetzt fühle ich mich einsam, traurig, schuldig …“ und beschreiben Sie sie, ohne sie zu be- oder verurteilen.
- Nehmen Sie sich Zeit, um in einer für Sie passenden Form auszudrücken, was Sie fühlen: Schreiben Sie sie auf, zeichnen oder malen Sie sie, musizieren oder tanzen Sie usw., oder drücken Sie sie auf andere kreative Art und Weise aus.
- Pflegen Sie Ihre Bekannt- und Freundschaften das ganze Jahr über aktiv und suchen Sie rechtzeitig nach Möglichkeiten, das Weihnachtsfest mit anderen Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind, zu verbringen oder organisieren Sie vielleicht selbst ein Fest
Und bei Gefahr, von Gefühlen überschwemmt zu werden, raten wir:
- Rufen Sie sich schöne, angenehme Situation von früher ins Gedächtnis. Das kann Sie jetzt stärken.
- Überlegen Sie sich im Vorhinein Tätigkeiten, die Sie ausführen können, sollten Sie ins Grübeln verfallen. Machen Sie etwas ganz anderes, etwas, das Ihnen guttut! Oder bereiten Sie sich (auch kleine) Tätigkeiten/Arbeiten vor, die Sie dann erledigen können.
- Beschränken Sie das Grübeln, das meist im Zusammenhang mit den Gefühlen auftritt, auf fixe Zeiten und Minuten am Tag!
- Holen Sie sich immer ins Bewusstsein: Die Situation wird vorübergehen!
- Bewegen Sie sich, am besten an der frischen Luft. Das tut Körper, Geist und Seele gut.
- Scheuen Sie sie nicht, Freund/innen oder Familienmitglieder zu kontaktieren und mit ihnen offen und ehrlich über Ihre Gefühle zu sprechen. Oder lassen Sie alte oder versiegte Freundschaften/Bekanntschaften aufleben: per Telefon oder Whatsapp. Vielleicht beleben Sie auch wieder einmal eine altmodische Kommunikationsform und schreiben einen Brief/eine Karte?
All jene Menschen, die alleine nicht mehr weiterwissen, unterstützen wir mit unseren Beratungs- und Therapieleistungen professionell.