17 Prozent der 40- bis 59-Jährigen und 23 Prozent der 60- bis 79-Jährigen haben eine Form der Blasenschwäche. Ab 80 Jahren ist etwa jede/jeder Dritte von Harn- und jede/jeder Fünfte von Stuhlinkontinenz betroffen (Nygaard, Jama 2011). Der Großteil leidet im Stillen: Knapp 70 Prozent waren wegen Harninkontinenz noch nie in ärztlicher Behandlung (Studie Blasengesundheit 2015). „Inkontinenz kann die Lebensqualität enorm einschränken. Betroffene leiden nicht nur unter den körperlichen Auswirkungen, sondern vor allem auch emotional“, erläutert Sabine Maunz, fachliche Leiterin des Bereichs Pflege und Betreuung im Hilfswerk Österreich. Sie betont: Die richtige Beratung, Behandlung und Unterstützung können die Lebensqualität Betroffener deutlich verbessern.
Bewusstsein schaffen: Hilfswerk steht für „Kompetenz in Kontinenz“
Kaum jemand redet gerne über unkontrollierten Harn- oder Stuhlverlust. Als Pflegedienstleister kommt das Hilfswerk tagtäglich mit dem sensiblen Thema in Berührung und weiß: Frühzeitige Beratung ist hier das Um und Auf. „Denn mit den richtigen Präventionsmaßnahmen kann Inkontinenz verhindert bzw. der Verlauf verzögert werden. Dafür braucht es aber einen offenen Umgang und professionelle Beratung durch Pflegefachkräfte, Ärztinnen und Ärzte“, so Maunz.
Das Hilfswerk setzt intern laufend Schulungsschwerpunkte zum Thema um. In allen Landesverbänden verfügen Inkontinenzbeauftrage über vertieftes Wissen zu den verschiedenen Formen von Inkontinenz und den entsprechenden Pflegemaßnahmen. Ein Beratungsleitfaden unterstützt Hilfswerk-Pflegfachkräfte bei heiklen Fragen und Pflegemaßnahmen, speziell für die Inkontinenz-Versorgung zu Hause. Für die breite Öffentlichkeit wurde zudem der kostenlose Ratgeber „Alltag mit Inkontinenz“ herausgegeben. Er informiert über Möglichkeiten zur Vorbeugung, Behandlung und Unterstützung bei Inkontinenz, die den Alltag Betroffener enorm erleichtern können.
Fortschritt durch Erstverordnung von Inkontinenzmaterial, einheitlicher Produktkatalog fehlt
Seit Jahresbeginn dürfen diplomierte Pflegekräfte die Erstverordnung von Medizinprodukten wie Inkontinenz- und Wundmaterial vornehmen – aus Sicht des Hilfswerks ein klarer Fortschritt: „Es ist erfreulich, dass die Kompetenzen von
Pflegefachkräften endlich anerkannt und gleichzeitig Bürokratie und Ineffizienzen abgebaut werden“, sagt Hilfswerk-Geschäftsführerin Elisabeth Anselm. Was jedoch zur raschen Umsetzung noch fehlt, ist die österreichweite Harmonisierung des Produktkatalogs.
Pflegeexpertin Sabine Maunz ergänzt: „Jede Kundin, jeder Kunde muss, egal in welchem Bundesland er oder sie lebt, ein der jeweiligen Situation angemessenes Produkt erhalten können. Dafür braucht es eine rasche Vereinheitlichung der Produktpalette – das ist uns insbesondere in der Langzeitpflege ein großes Anliegen“, fordert Maunz abschließend.
Bewährter Partner
Essity/TENA ist langjähriger Partner des Hilfswerk Österreich bei Schwerpunkten rund um Kontinenz und Gesundheit.
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