Ohne diese tollen Menschen vom Hilfswerk hätte ich das niemals geschafft. Sie haben mir so viel beigebracht.
„Als Johann nach vier Monaten aus dem Krankenhaus kam, haben mir alle gesagt: Das schaffen Sie zuhause nie, Sie müssen für Ihren Mann unbedingt einen Heimplatz suchen“, erinnert sich Gertrude Schrattenholzer. Doch für sie kam das nicht eine Sekunde in Frage. „Ich wollte es unbedingt probieren, ihn bei mir zuhause zu betreuen – und habe es gottseidank geschafft!“
Damals war sie erst 50. Die Kinder waren schon erwachsen, der landwirtschaftliche Betrieb in der Nähe von St. Pölten nicht wenig Arbeit. Der schwere Schlaganfall und die Gehirnblutung des Mannes änderten alles. Sprechen, sitzen, gehen, essen waren nicht mehr möglich; Johann wurde zum Rund um die Uhr-Pflegefall. Und Gertrude Schrattenholzer wurde für ihren Mann zur besten Pflegerin, die er sich wünschen kann.
Begleiter auf ihrem herausfordernden Weg war und ist das Hilfswerk. Anfangs kam das Pflegeteam dreimal pro Tag, heute nur noch einmal, gleich in der Früh. Zweimal die Woche ist außerdem die mobile Physiotherapeutin des Hilfswerks im Haus. Dank seiner Frau und dank des Hilfswerks sind die Fortschritte beträchtlich: Heute kann Johann mit Hilfe ein paar Schritte gehen, am Tisch sitzen und seine linke Hand benutzen.
„Ich bin so unendlich dankbar für diese Unterstützung“, sagt Gertrude. „Ohne diese tollen Menschen hätte ich das niemals geschafft. Sie haben mir so viel beigebracht.“ So kann sie den Rest des Tages alleine für ihren Mann da sein und ihm zum Beispiel seine Mahlzeiten über die Nahrungssonde verabreichen, Medikamente geben oder physiotherapeutische Übungen mit ihm durchführen.
Der Tag ist ausgefüllt, Freizeit bleibt für die 59-Jährige kaum. Ganz zu schweigen von Urlaub. Sich manchmal hinsetzen und etwas häkeln, gemeinsam mit Johann fernsehen, der sonntägliche Kirchenbesuch: Das ist die seltene wirklich entspannende Zeit. Und doch ist Gertrude Schrattenholzer ein so ungemein positiver und zufrieden wirkender Mensch.
Wie schafft man das? „Ich fühle mich absolut nicht so, als würde ich etwas versäumen. Es ist wie es ist, und das anzunehmen gibt mir eine große Ruhe. Ich bin kein Mensch, der sich gehen lässt, sondern ich sehe alles positiv. Da hat mich sicher mein Vater geprägt: Er hatte 25 Jahre lang ein schweres Lungenleiden, hat sich aber niemals beklagt, war immer zufrieden. So bin ich auch. Man muss einfach das Beste daraus machen!“
Und nach 32 Ehejahren gibt ihr auch die Liebe zu Johann Kraft: „Wenn ich sehe, wie glücklich er ist, wenn er bei einer Familienfeier mit am Tisch sitzt oder er mit dem Rollstuhl eine Runde durch’s Dorf fahren kann, dann weiß ich, dass ich damals richtig entschieden habe. Er gehört zu uns nach Hause – und ihm das zu ermöglichen ist für mich ganz selbstverständlich!“
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