Seit 2005 beraten Expertinnen des Hilfswerk NÖ Frauen und Mädchen kostenlos, anonym und unbürokratisch.
Laut einer Erhebung der Statistik Austria erleben bereits 23,47% aller Frauen in Österreich Gewalt (Quelle: Statistik Austria 2021). Zahlen wie diese machen kostenlose, anonyme und unbürokratische Stellen wie das NÖ Frauentelefon umso wichtiger. Gemeinsam mit Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister zieht das Hilfswerk Niederösterreich – die nicht immer erfreuliche - Bilanz.
„Wir können nicht jede Gewalttat und jeden Mord verhindern, aber wir müssen alles unternehmen, dass die Opfer Schutz finden, wenn sie sich bedroht fühlen. Frauen müssen wissen, wohin sie sich wenden können, noch bevor sie Opfer werden. Ich bedanke mich beim Team des NÖ Frauentelefons, die mit ihrer Expertise und ihrem Einfühlungsvermögen Frauen eine wichtige Hilfestellung und Stütze in schwierigen Zeiten sind“, so Frauen-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.
Expertinnen – bestehend aus Psychologinnen und Sozialarbeiterinnen – des Hilfswerk NÖ beraten kostenlos, anonym und unbürokratisch und bieten Frauen und Mädchen aus ganz Österreich unter 0800 800 810 rasche Unterstützung in Ausnahmesituationen. Anruferinnen melden sich anonym, der Anruf scheint auch auf keiner Telefonabrechnung auf.
„Gewalt an Frauen betrifft alle sozialen Schichten und Ethnien. Ob auf der Straße, im Haushalt oder im Internet, Gewalt hat viele Gesichter und Formen. Wir bieten Frauen und Mädchen mit unserem NÖ Frauentelefon eine sichere Anlaufstelle mit professioneller Unterstützung. Denn Gewalt hat in unserer Gesellschaft keinen Platz!“, so Bgm. Michaela Hinterholzer, Präsidentin des Hilfswerk Niederösterreich.
Zahlen und Fakten 2023:
Am NÖ Frauentelefon wurden 2023 1.271 Beratungsgespräche mit einer Dauer von durchschnittlich 10-15 Minuten durchgeführt. Etwas mehr als die Hälfte davon fielen in die fremdsprachige Beratung.
Die Themen, die die Anruferinnen beim NÖ Frauentelefon beschäftigen, sind unterschiedlich. Prozentual gesehen sind es mit 29% immer noch körperliche und seelische Gewalt und zu 20% Beziehungsprobleme, die die Anruferinnen beschäftigen. 24% aller Anruferinnen benötigen Unterstützung im Bereich psychischer Gesundheit.
Aber auch Fragen zur Arbeitssituationen, Kinderbetreuung und -erziehung, finanzielle Belastungen oder Unklarheiten kommen beim NÖ Frauentelefon zur Sprache. Das NÖ Frauentelefon arbeitet eng mit weiteren Servicestellen zusammen und so haben die Expertinnen die Möglichkeit, den Kontakt zu weiteren Einrichtungen herzustellen.
Auch Männer können in herausfordernden Situationen Beratungen in den Familien- und Beratungszentren in Anspruch nehmen. Denn hier kann vor allem die präventive, frühzeitige Beratung helfen. Oft merken Männer, noch bevor sie zu Tätern werden, dass etwas nicht stimmt, wissen aber nicht, wohin sie sich wenden können.
Die Beratungszeiten des NÖ Frauentelefons finden Sie hier.
Das NÖ Frauentelefon wird vom Bundeskanzleramt (Abteilung III/2-Frauenprojektförderung) sowie von der Abteilung Soziales und Generationenförderung des Landes NÖ gefördert.
Foto © Hilfswerk Niederösterreich/ Rudolf Schmied
Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister mit Präsidentin Michaela Hinterholzer und Michaela Naber-Tastl (Dipl. Psychosoziale Beraterin)