Hilfswerk International Nothilfekoordinator Heinz Wegerer macht sich im Katastrophengebiet der Hatay-Region ein Bild der Lage und steht für Interviews am 4. und 5. Februar zur Verfügung.
Am 6. Februar ist genau ein Jahr her, seitdem das verheerende Erdbeben in der Türkei und in Syrien mehr als 55.000 Menschen das Leben gekostet hat. Hunderttausende leiden nach wie vor unter den Folgeschäden der Naturkatastrophe.
Ausmaß der Katastrophe immer noch sichtbar
Insgesamt waren bei den Beben 11 türkische Provinzen, die mit einer Fläche von 350.000 km² der Fläche Deutschlands entsprechen, betroffen. UN-Quellen berichten von 9,1 Millionen betroffenen Menschen und mehr als 50.000 Todesopfern alleine in der Türkei. In Syrien wurden zudem mehr als 5.000 Todesopfer vermeldet.
„Die Menschen haben ihre Kinder verloren, ihre Eltern, ihre Nachbarn, ihre Freunde, ihren Arbeitsplatz, ihren Sportverein. Ihre gesamte Identität. Auch heute noch, 12 Monate nach der Katastrophe, ist diese Tragödie deutlich sichtbar. Dass weite Teile der Region immer noch in Schutt und Asche liegen erinnert die Menschen hier an ihre schmerzhaften Verluste“, erzählt Hilfswerk International Nothilfekoordinator Heinz Wegerer aus der Hatay-Region.
Schäden und Verluste
Über 500.000 Gebäude wurden in der Türkei beschädigt oder zerstört, darunter 1.800 Bildungseinrichtungen und etwa 50 Krankenhäuser. In Syrien sind mehr als 9.000 Gebäude eingestürzt. Mehr als 3 Millionen Menschen in der Türkei verloren ihre Häuser, wovon rund 1,5 Millionen noch immer vertrieben sind. In Syrien wurden fast 400.000 Menschen durch das Beben vertrieben. Das führt zu großen humanitären Belastungen für die Menschen, erzählt Wegerer: “Über 800.000 Menschen leben heute in Containern und Zelten, 1,5 Millionen haben die Erdbebenregion verlassen.“ Neben Wohngebäuden wurde auch vieles an Infrastruktur, wie z.B. das Krankenhaus in Iskenderun oder zahlreiche Schulen und Kindergärten zerstört. Auch Probleme wie die fehlende Wasserversorgung werden immer akuter.
Zwar hätte die Regierung teilweise mit dem Wiederaufbau begonnen, aber die Fortschritte scheinen unzureichend.
Hilfswerk International Erdbebenhilfe
Das Hilfswerk International war unmittelbar nach dem Erdbeben vor Ort und leitete sofort die humanitären Hilfsmaßnahmen ein. Damit konnten mehr als 60.000 Menschen erreicht werden. In den vergangenen Monaten haben sich die Aktivitäten von Soforthilfe auf den nächsten Abschnitt der Krise verschoben: „Wir passen unsere Aktivitäten immer an die Bedürfnisse der Bevölkerung an. Derzeit ist der Zugang zu Bildung ein großes Problem. Diesen erleichtern wir durch Kindergärten und Schulen in Containern. In Syrien haben wir von Lebensmittelhilfen auf Bargeldleistungen umgestellt, um die Würde der Menschen zu wahren“, so Wegerer.
Für die Koordinierung des Interviews wenden Sie sich bitte an:
Rebeka Lacarak
corporate identity prihoda gmbh
+43 699 1500 3726
rebeka.lacarak@cip.at