Wien/Saida: Die eskalierende Gewalt zwischen Israel und der Hisbollah hat verheerende Folgen für die Zivilbevölkerung im Libanon. Allein in den letzten Tagen wurden 35 Kinder getötet. Hilfswerk International verfolgt die Entwicklungen mit großer Besorgnis. Die Gewalt muss sofort beendet werden. „Die fortwährende Eskalation im Nahostkonflikt zeigt eine eklatante Missachtung des Schutzes von Zivilisten. Wir verurteilen die Geschehnisse der letzten Wochen und Tage auf das Schärfste. Eine sofortige Deeskalation ist unbedingt nötig“, so Stefan Fritz, Geschäftsführer von Hilfswerk International.
Bombardierungen bedrohen Hilfswerk-Teams im Süden des Libanon
Auch die eigenen Teams von Hilfswerk International sind in den besonders betroffenen Gebieten im Süden des Libanon zuhause und direkt von den Bombardierungen betroffen.
Mireille Karaky, Leiterin von Hilfswerk International im Libanon, beschreibt die dramatische Lage vor Ort: „Der Beschuss ist rund um die Uhr hörbar, sichtbar und spürbar. Wir wissen nie, ob uns die nächste Explosion treffen wird. Diese Eskalation stellt auch eine große Herausforderung für unsere Projekte dar, die den verletzlichsten Kindern und Familien im Land Schutz und Unterstützung bieten.“
Humanitäre Lage verschärft sich - Schulen als Notunterkünfte
Karaky selbst lebt im Süden des Libanon, wo derzeit alle Straßen in den Norden blockiert sind. Die jüngste Gewalt hat eine neue Welle von Fluchtbewegungen ausgelöst. Laut UN-Angaben befinden sich bereits Hunderttausende Menschen auf der Flucht. Die Eskalation trifft Millionen Libanesinnen und Libanesen mitten in der massiven Wirtschafts- und Finanzkrise, die in den letzten Jahren 80 % der Bevölkerung in die Armut getrieben hat. „Viele Familien schlafen in Autos oder in Schulen, die für Flüchtlinge geöffnet wurden. Überall sieht man Rauchschwaden, und die Bilder, die sich uns bieten, erinnern schmerzhaft an die Kriegsereignisse von 2006“, schildert Karaky die dramatische Situation. Die humanitäre Lage verschärft sich stündlich. Hilfswerk International plant daher, die Hilfsmaßnahmen in den betroffenen Regionen fortzusetzen, um die dringendsten Bedürfnisse der Bevölkerung zu decken.
„Die Menschen im Libanon brauchen Hilfe. Es geht nicht nur um kurzfristige Nothilfe, sondern um langfristige Stabilisierung in einer Region, die seit Jahren von Konflikten zerrissen ist“, betont Fritz.
Spenden an der Katastrophenfonds
Das Hilfswerk International bittet um Spenden für seinen Katastrophenfonds, damit den Menschen im Libanon weiter geholfen werden kann. Denn die Zivilbevölkerung im Libanon braucht dringend eine Perspektive auf Frieden und Sicherheit:
Hilfswerk International
AT71 6000 0000 9000 1002
„Katastrophenfonds“
Humanitäre Hilfsprojekte im Libanon seit 2006
Das Hilfswerk International leistet seit 2006 humanitäre Hilfe für Menschen im Libanon. So etwa im Bekaa-Tal an der syrischen Grenze, wo sich unzählige inoffizielle Flüchtlingscamps gebildet haben. Die meisten syrischen Familien im Bekaa-Tal leben seit dem Beginn des Krieges in Syrien 2011 in Zelten. Das bedeutet für die Flüchtlinge 13 Jahre lang kein festes Dach über dem Kopf, kein eigenes Einkommen und verheerende medizinische Betreuung. Vor allem für Kinder und schwangere Frauen ist das fatal. Das Hilfswerk International unterstützt eine Klinik, die kostenlose medizinische und psychologische Betreuung für Frauen und Kinder in Bekaa anbietet.
Im innovativen Hilfswerk International Projekt „die gute Seife“ produzieren besonders einkommensschwache libanesische und syrische Frauen handgemachte, reine Olivenölseife. Diese wird in Österreich verkauft und gibt Frauen im Libanon Einkommen, Eigenständigkeit und Hoffnung.
„Die Hilfswerk International Projekte im Libanon ermöglichen Überleben, Gesundheit und Einkommen. Danke an alle Österreicherinnen und Österreicher, die den Menschen in unserem Land helfen“, fasst Karaky zusammen.
Über das Hilfswerk International
Das Hilfswerk International ist eine österreichische und weltweit tätige Hilfsorganisation mit Hauptsitz in Wien. Sie wurde im Jahr 1978 mit dem Ziel gegründet, Nothilfeprojekte und nachhaltige Entwicklungsprojekte in Afrika, Zentralasien, Osteuropa, Lateinamerika, dem Nahen Osten, Süd- und Südostasien und Südosteuropa durchzuführen. Mit insgesamt mehr als 124 Mitarbeiter*innen in 18 Ländern werden in enger Zusammenarbeit mit örtlichen Teams sowie lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Soziales und Landwirtschaft initiiert. Im Fokus steht die strukturelle Armutsbekämpfung durch die Förderung von wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung. Dabei liegt der Schwerpunkt der Arbeit des Hilfswerk International auf der Unterstützung der am stärksten von Armut und Ausgrenzung gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie Frauen, Kinder, ältere Personen und ethnische Minderheiten.
Die gemeinnützige, überparteiliche und überkonfessionelle Organisation agiert selbstständig unter dem Dach der österreichischen Hilfswerk-Familie. Finanziert werden die Projekte durch nationale und internationale Projektfonds für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe sowie über private Spenden, Corporate-Social-Responsibility-Partnerschaften und Sponsoring. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.hilfswerk.at/international/