Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko sind viele Dörfer im bergigen Katastrophengebiet nach wie vor schwer zu erreichen. Die Menschen in dieser Region kämpfen weiterhin um das Nötigste zum Überleben. Trotz Herausforderungen hat Hilfswerk International umgehend mit der Nothilfe begonnen.
Die österreichische Organisation Hilfswerk International hat unmittelbar nach dem Erdbeben in Marokko vor einer Woche mit seiner Nothilfe begonnen. Bislang konnten mehr als 1.000 Menschen in dieser schwer zugänglichen Region mit lebensnotwendigen Hilfsgütern wie Lebensmitteln, Decken, Wasser und Hygieneartikeln versorgt werden. Diese Hilfe kam gerade rechtzeitig, denn die betroffenen Familien hatten seit Freitag vergeblich auf Unterstützung gewartet.
Besonders stark betroffen von den Auswirkungen des Erdbebens ist die Provinz Al-Haouz, die etwa zwei Autostunden von Marrakesch entfernt liegt. "Je weiter man ins Atlasgebirge fährt, desto mehr Zerstörung sieht man", berichtet Heinz Wegerer, der Nothilfekoordinator von Hilfswerk International. Viele Häuser wurden durch das Erdbeben zerstört, und diejenigen, die noch stehen, sind in einem desolaten Zustand. Die Menschen leben in ständiger Angst vor weiteren Nachbeben, die ihre Häuser endgültig zum Einsturz bringen könnten.
Humanitärer Bedarf wächst
Der humanitäre Bedarf ist immens. Die Bergdörfer im Atlasgebirge waren bereits vor dem Erdbeben schwer zu erreichen, und die verschütteten Straßen behindern weiterhin die Hilfslieferungen. Unter den Auswirkungen des Erdbebens leiden fast 300.000 Menschen, darunter 100.000 Kinder. Der Mangel an grundlegenden Bedürfnissen wie Nahrung, Wasser, Hygieneartikeln und Decken ist akut. "Die Menschen benötigen dringend Lebensmittel, Wasser, Hygieneartikel und Decken für die inzwischen kalten Nächte", betont Wegerer. Die entlegene Lage der Dörfer im Atlasgebirge und die anfängliche Verzögerung bei der Hilfe für die Überlebenden führen dazu, dass viele Menschen weiterhin auf dringend benötigte Unterstützung warten.
Ahmed F. aus der Provinz Al-Haouz ist einer derjenigen, die Hilfsgüter von Hilfswerk International erhalten haben. "Der Schock sitzt tief. Meine Mutter kam beim Erdbeben ums Leben. Ich habe keine Zeit, zu trauern, denn ich weiß nicht, wie ich meine Familie ernähren soll. Unser Haus wurde komplett zerstört. Ich kann von Glück sprechen, dass wir leben und unverletzt sind. Aber ohne das Hilfswerk International hätten wir nichts zu essen - und das seit einer Woche. Danke, dass ihr uns helft", erzählt Ahmed unter Tränen.
Hilfe mit Hürden
Marokko steht unter wachsendem Druck, internationale Hilfe anzunehmen. Bisher hat das nordafrikanische Land nur Hilfe aus vier Ländern erlaubt, und Österreich gehört nicht dazu. "Derzeit ist unsere Aufgabe, lokale, marokkanische NGOs, Initiativen und Freiwillige bei der Umsetzung ihrer Hilfsaktivitäten zu unterstützen. Wir bringen unser Know-how aus der humanitären Hilfe ein und stellen finanzielle Mittel sowie dringend benötigte Hilfsgüter zur Verfügung. Das funktioniert sehr gut. Das Wichtigste ist, dass Hilfe bei den Menschen ankommt, die sie dringend benötigen", erklärt Wegerer abschließend.
Hilfswerk International bittet um Spenden
Für die Umsetzung der Hilfsaktivitäten für Menschen in Marokko bittet das Hilfswerk International weiterhin um Spenden:
Spendenkonto
Hilfswerk International
AT71 6000 0000 9000 1002
"Erdbeben Nothilfe"
https://www.hilfswerk.at/international/spenden-marokko-erdbeben/
Spenden ans Hilfswerk International sind steuerlich absetzbar.