Energiearmut in Armenien bekämpfen

In der ärmsten Region Armeniens, Shirak Marz, wird deutlich, was Energiearmut für die Menschen bedeutet: Die mangelnde Energieversorgung bedeutet ständige Kälte. In Wohnräumen sowie in Schulen und Kindergärten. Auch heißes Wasser gibt es so gut wie gar nicht. Stromkosten sind kaum bewältigbar. In Shirak fehlt es den Familien oft an ausreichend finanziellen Ressourcen für den Kindergarten- oder Schulbesuch der Kinder. Hilfswerk Austria International schafft mit erneuerbaren Energien soziale Verbesserungen.

09.10.2017

Hilfswerk Austria International schuf in den letzten beiden Jahren mithilfe „grüner Energien“ niederschwellige Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklung im Bezirk Shirak, Armenien.

Das Hilfswerk förderte erneuerbare Energieanwendungen (z.B. solar-betriebene Systeme zur Bewässerung und Warmwasseraufbereitung, Biogasanlagen) für den privaten und öffentlichen Gebrauch
Wir entwickelten „grüne“ Einkommensmöglichkeiten (z.B. in Gewächshäusern mit Wärmepumpen zur Verlängerung der Erntesaison).
Ein weiterer Schwerpunkt galt den Informationsmaßnahmen für lokale Behörden und andere Anspruchsgruppen zu CO2-armen Technologien, um das gewonnene Wissen bestmöglich einsetzen und weitergeben zu können.

4000 Menschen in Armenien können aufgrund dieses Projektes heute in ein besseres Morgen blicken.

So wirkt unsere Hilfe in Armenien:

1) Dank Hilfswerk Austria International kann mein Sohn den Kindergarten besuchen!

Im Gemeindekindergarten in Gyumri, der zweitgrößten Stadt Armeniens, gab es kaum Warmwasser und keine Heizung. Hilfswerk Austria International hat in dem Kindergarten einen solarbetriebenen Wasserboiler installiert. Heute kommen 80% des heißen Wassers von diesem Wasserboiler. Der Gemeindekindergarten spart dadurch einen beachtlichen Teil an Energiekosten ein. Das gesparte Geld wird in kostenfreie Kindergartenplätze für sozial besonders schwache Familien wie Varduhi und ihren Sohn investiert:

2) Trockenfrüchte als Einkommensmöglichkeit

Angela ist 60 und wohnt in der Armenischen Gemeinde Bjurakn. Einkommensmöglichkeiten hier sind rar - insbesondere für Frauen. Daher schloss sie sich einer Frauenkooperative an. Diese Kooperative trifft sich regelmäßig um sich auszutauschen, Probleme der Gemeinschaft zu lösen, und um Früchte, Gemüse und Kräuter zu trocknen. Früher trockneten sie die Früchte in der Sonne, was gesundheitsschädlich und aufwändig war - die getrockneten Früchte begannen leicht zu schimmeln. Heute haben sie dafür einen Früchte-Trockner, der das getrocknete Obst hochwertiger und länger haltbar macht. "Der Früchte-Trockner wurde uns vom Hilfswerk finanziert und er wird mit Solarenergie betrieben. Das getrocknete Obst bringen wir in die Kindergärten und Schulen, bald wollen wir das Trockenobst auch vermarkten.", freut sich Angela.

Angela vor solarbetriebenem Früchtetrockner

3) Erneuerbare Energie hilft dem gesamten Dorf!

Hamlet ist Bürgermeister in Basen, Armenien. Dort hat das Hilfswerk eine Biogasanlage installiert. Das daraus erzeugte Biogas betreibt im Sommer die Küche des angeschlossenen Kindergartens, und im Winter beheizt es das Gewächshaus. Die Energiekosten für Kindergarten und Gewächshaus konnten dadurch enorm gesenkt werden. Die Einsparungen werden für gratis Kindergartenplätze für sozial bedürftige Familien verwendet. Hamlet erzählt: "Unsere Biogasanlage wird mit Mist und Blättern betrieben. Der Mist und die Blätter kommen von ärmeren Familien, die dafür keinen oder nur einen geringeren Beitrag für den Kindergarten zahlen müssen."

Unser Dorf ist dem Hilfswerk sehr dankbar. Wir sparen Energiekosten, und auch die Ärmsten von uns haben große Vorteile. Dafür danken wir euch von Herzen!

Hamlet, Bürgermeister von Basen, Armenien

Projektinformationen

Lesen Sie hier mehr über unser Projekt "Grüne Energie für Armenien"!

Möchten Sie mehr erfahren?

Dieses Projekt "Nachhaltige Energie zur Armutsbekämpfung in Armenien" wurde von Mai 2015 - Mai 2017 durchgeführt und von Mitteln der Europäischen Union sowie der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und Privatspenden an Hilfswerk Austria International finanziert. Vielen Dank!

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