Seit dem 5. Oktober haben kontinuierliche Angriffe und Bombardements mehr als 1.100 Orte in Idlib und West-Aleppo getroffen, darunter auch zahlreiche Wohngebiete. Diese Angriffe führen zu großem humanitären Leid mit zivilen Opfern und Vertreibungen.
Tote, Verletzte und Vertreibung
Bisher wurden mindestens 36 Todesopfer und mehr als 200 Verletzte gemeldet, darunter 38 Frauen und 48 Kinder. Die Angriffe haben auch kritische Infrastruktur, darunter das Stromkraftwerk in Idleb-Stadt, Schulen, Gesundheitseinrichtungen, NGO-Büros, Märkte und Moscheen schwer beschädigt. Mehr als 20 NGOs mussten ihre humanitären Aktivitäten einstellen.
Laut jüngsten Berichten wurden bisher fast 25.000 Menschen vertrieben, wobei die Mehrheit aus Sarmin, Jisr-Ash-Shugur, Idleb und Daret Azza stammt. Die tatsächlichen Zahlen könnten aufgrund der Dynamik der Situation jedoch viel höher sein.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass allein vorgestern mindestens acht Krankenhäuser durch Beschuss getroffen wurden, wobei das Universitätskrankenhaus in Idleb am stärksten betroffen ist. Ein humanitärer Helfer wurde dabei verletzt und befindet sich nun auf der Intensivstation, während ein anderer Helfer sein Leben verlor.
Humanitäre Hilfe dringend benötigt
"Wir sind in stetigem Austausch mit unseren Partnern in Idlib. Die Eskalation der Gewalt ist besorgniserregend für die Zivilbevölkerung aber auch die humanitären Organisationen", sagte Heinz Wegerer, Nothilfekoordinator vom Hilfswerk International. „Die Menschen in Idlib aber auch die neu Vertriebenen brauchen jetzt dringend Zelte, Nahrungsmittel, Babynahrung und Trinkwasser“, berichtet Wegerer.
Gewalt in Nordwestsyrien muss Enden
Das Hilfswerk International ruft die internationale Gemeinschaft dringend dazu auf, die Gewalt in Idlib zu beenden und die Sicherheit der Zivilisten, ziviler Infrastruktur und humanitärer Helfer zu gewährleisten. Die anhaltende Eskalation der Gewalt verschärft die ohnehin schon katastrophalen humanitären Bedingungen in der Region und gefährdet das Leben von Millionen von Frauen und Kindern, die bereits unter den Folgen von Konflikten, des wirtschaftlichen Schocks, Krankheitsausbrüchen und Armut leiden.
„Wir verurteilen die Angriffe auf Zivilisten und setzen uns weiterhin aktiv für die Unterstützung der notleidenden Menschen in Idlib ein“, sagt Stefan Fritz, Geschäftsführer vom Hilfswerk International und ergänzt, „wir rufen die Weltgemeinschaft dazu auf, gemeinsam und effektiv Maßnahmen zu ergreifen, um das Leiden in der Region zu beenden“.
Das Hilfswerk International bittet um Spenden
Der Hilfswerk International Katastrophenfonds hilft Menschen in akuten humanitären Krisen wie derzeit in Idlib und ermöglicht rasche und unmittelbare Hilfe für Menschen in Not:
Hilfswerk International
AT71 6000 0000 9000 1002
Kennwort „Katastrophenfonds“
Hilfswerk International
Das Hilfswerk International ist eine österreichische und weltweit tätige Hilfsorganisation mit Hauptsitz in Wien. Sie wurde im Jahr 1978 mit dem Ziel gegründet, Nothilfeprojekte und nachhaltige Entwicklungsprojekte in Afrika, Zentralasien, Osteuropa, Lateinamerika, dem Nahen Osten, Süd- und Südostasien und Südosteuropa durchzuführen. Mit insgesamt mehr als 124 Mitarbeiter*innen in 18 Ländern werden in enger Zusammenarbeit mit örtlichen Teams sowie lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Soziales und Landwirtschaft initiiert. Im Fokus steht die strukturelle Armutsbekämpfung durch die Förderung von wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung. Dabei liegt der Schwerpunkt der Arbeit des Hilfswerk International auf der Unterstützung der am stärksten von Armut und Ausgrenzung gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie Frauen, Kinder, ältere Personen und ethnische Minderheiten.
Die gemeinnützige, überparteiliche und überkonfessionelle Organisation agiert selbstständig unter dem Dach der österreichischen Hilfswerk-Familie. Finanziert werden die Projekte durch nationale und internationale Projektfonds für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe sowie über private Spenden, Corporate-Social-Responsibility-Partnerschaften und Sponsoring. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.hilfswerk.at/international/