Das Erdbeben der Stärke 7,8 forderte mindestens 57.000 Todesopfer und machte Millionen Menschen in der Türkei und in Syrien obdachlos. Das Hilfswerk International ist seitdem vor Ort und bietet den betroffenen Menschen Unterstützung durch Nothilfe-Pakete, mobile Duschen und Latrinen und die Bereitstellung von Klassenräumen. Die Soforthilfe wird in den kommenden Monaten fortgesetzt, um so auch langfristige Perspektiven für Menschen in Idlib zu schaffen.
Am Samstag, den 06.05.2023 sind genau drei Monate vergangen, seitdem die Erde in der Türkei und in Syrien mit einer Stärke von 7,8 auf der Richterskala mitten in der Nacht bebte. Eine humanitäre Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes war die Folge. Hunderttausende Gebäude sind eingestürzt, mindestens 57.000 Menschen starben, Millionen Menschen verloren ihre Lebensgrundlage und sind bis heute von humanitärer Hilfe abhängig.
„Direkt nach dem Erdbeben war die Not in der Türkei und in Syrien unbeschreiblich groß. Dementsprechend viel Hilfe ist aus dem Ausland gekommen. Heute, drei Monate nach der Erdbebenkatastrophe, ist die Not immer noch da, aber die Hilfe wird weniger“, berichtet Heinz Wegerer, Nothilfekoordinator vom Hilfswerk International.
Die Erde hat sich beruhigt, die Not bleibt
In der Türkei, wo in der dicht besiedelten Hatay Region zahllose Häuser eingestürzt und beschädigt wurden, ist der fehlende Wohnraum eine der größten Herausforderungen. Damit einher geht auch der mangelnde Zugang zu Grundbedürfnissen wie Wasser- und Sanitärversorgung, Gesundheitsleistungen aber auch Raum für Schulen. Alleine in der Türkei leben seit dem Erdbeben 2,6 Millionen Menschen in Zelten. „Das ist aus humanitärer Sicht eine wahre Katastrophe. Ohne gemeinsame, internationale Anstrengungen laufen wir Gefahr, dass Millionen von Menschen jahrzehntelang auf Unterstützung angewiesen sein werden“, so Wegerer.
Die Not für die Menschen in Syrien ist zwar ähnlich, aber doch nicht ganz vergleichbar. „Die Menschen im Nordwesten Syriens leben seit mehr als einem Jahrzehnt im Krieg. Das Erdbeben hat zusätzlich zur Not beigetragen. Die größten humanitären Bedarfe im syrischen Erdbebengebiet sind heute Ernährung-, Wasser- und Hygienehilfe.“
Hilfswerk International Soforthilfe in der Türkei und in Syrien
Hilfswerk International ist eine Nachbar in Not Organisation, und seit dem Erdbeben am 6. Februar vor Ort und hilft der betroffenen Bevölkerung rasch und zielgerichtet in der Hatay Region (Türkei) und in Idlib (Syrien). Das Hilfswerk International verteilt Nothilfepakete, die akut benötigte Hilfsgüter beinhalten. Dazu gehören neben Lebensmitteln auch Decken, Kleidung und Hygieneartikel. Die Verteilung von Solarlampen in den Zeltlagern, in denen Strom Mangelware ist, bringt den Familien Licht und ein Gefühl von Sicherheit.
Das Hilfswerk International stellt in den Zeltlagern auch mobile Duschen und Latrinen sowie Klassenräume zur Verfügung und unterstützt in einem eigenen Schwerpunkt gezielt Frauen, die in dieser humanitären Katastrophe besonders oft Opfer von Gewalt werden. Mit den Aktivitäten des Hilfswerks International werden mehr als 50.000 Menschen erreicht.
In den kommenden Monaten wird diese akute Nothilfe weitergeführt, um den betroffenen Menschen in Idlib langfristige Perspektiven zu geben: „Das Leid der Menschen in Syrien bestand schon lange vor dem Erdbeben, es wurde jetzt aber noch einmal massiv verstärkt. Unser Ziel ist es, einerseits unmittelbare Hilfe zu leisten, und andererseits Familien durch Hilfe zur Selbsthilfe langfristig zu stärken, sodass unsere Unterstützung irgendwann nicht mehr gebraucht wird“, erzählt Wegerer.
Hilfswerk International bittet um Spenden
Um die Menschen in der Türkei und Syrien nach dem Erdbeben weiterhin würdevoll und zielgerichtet zu unterstützen, bittet Hilfswerk International um Spenden:
Spendenkonto: Hilfswerk International | AT71 6000 0000 9000 1002 | Kennwort „Erdbeben Nothilfe“
Über das Hilfswerk International
Das Hilfswerk International ist eine österreichische und weltweit tätige Hilfsorganisation mit Hauptsitz in Wien. Sie wurde im Jahr 1978 mit dem Ziel gegründet, Nothilfeprojekte und nachhaltige Entwicklungsprojekte in Afrika, Zentralasien, Osteuropa, Lateinamerika, dem Nahen Osten, Süd- und Südostasien und Südosteuropa durchzuführen. Mit insgesamt mehr als 124 Mitarbeiter*innen in 18 Ländern werden in enger Zusammenarbeit mit örtlichen Teams sowie lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Soziales und Landwirtschaft initiiert. Im Fokus steht die strukturelle Armutsbekämpfung durch die Förderung von wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung. Dabei liegt der Schwerpunkt der Arbeit des Hilfswerk International auf der Unterstützung der am stärksten von Armut und Ausgrenzung gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie Frauen, Kinder, ältere Personen und ethnische Minderheiten.
Die gemeinnützige, überparteiliche und überkonfessionelle Organisation agiert selbstständig unter dem Dach der österreichischen Hilfswerk-Familie. Finanziert werden die Projekte durch nationale und internationale Projektfonds für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe sowie über private Spenden, Corporate-Social-Responsibility-Partnerschaften und Sponsoring. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.hilfswerk.at/international/